Walchhorn

Walchhorn

Die Straße wurde mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 17 vom 18. Februar 1970 benannt, eine Richtigstellung von Walchhornstraße in Walchhorn erfolgte mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 157 vom 6. August 1992.

Der Name geht auf die ehemalige Malgrei Walchhorn zurück: Reischach (für das Gebiet zwischen den beiden Bächen), Reiperting (westlich davon) und Walchhorn (östlich von Reischach) waren früher drei Malgreien, die im Grunde Wirtschaftseinheiten waren und vor allem in Seelsorge, Armenpflege und Schule eine Einheit bildeten, die jedoch eine jeweils eigene Verwaltung mit einem Hauptmann oder Gemeindevorsteher hatten. Der Hauptmann wurde von der Bevölkerung bestimmt und das Amt abwechselnd von den Bauern des Ortes bekleidet, es handelte sich also um eine Art Selbstverwaltung der bäuerlichen Gemeinschaft. Es ging besonders um die gemeinsame Nutzung von Wald und Weide und die Erhaltung der Wege.

Im Jahr 1850 entstand durch den Zusammenschluss der drei Malgreien die selbständige politische Gemeinde Reischach mit der Bezeichnung "Ortsgemeinde Reischach, Reiperting und Walchhorn - Pusterthal" - offiziell gab es die drei Gemeinden jedoch noch bis 1928: im Zuge der Bildung von Großgemeinden unter dem Faschismus wurde Reischach dann mit königlichem Dekret vom 19. Februar 1928 der Gemeinde Bruneck angegliedert.

Der heutige Ortsteil Walchhorn wird bereits 1004 als "Walchun" erwähnt. Später gab es die Formen "Walchen", "Walchern" und, seit dem 18. Jahrhundert, "Walchhorn".

"Walch" war ursprünglich ein Beiname für einen Romanen, es bedeutete im Mittelalter so viel wie "Walscher", aber etwa ab dem Jahr 1000 ist die Schlussfolgerung auf nichtdeutsche Volkszugehörigkeit nicht mehr ganz zulässig, da "Walcho" schon im 11. Jahrhundert als Männername vorkommt. Im konkreten Fall könnte es aber tatsächlich sein, dass sich ein Teil der romanischen Bevölkerung des Tales auf der Flucht vor den durchziehenden Germanenstämmen auf diesen Hang zurückgezogen hat. Bis um die Mitte des 11. Jahrhunderts haben in Reischach wahrscheinlich auch Romanen gelebt, die später germanisiert wurden. Dies wird auch in der typisch romanischen geschlossenen Siedlungsform des so genannten "Dörfl" in Walchhorn ersichtlich.

Literatur | bibliografia:

Raimund Grießmair, Reischach. Aus der Geschichte eines Dorfes, Bruneck 2007. Egon Kühebacher, Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, Band 3: Die geschichtlich gewachsenen Namen der Gebirgszüge, Gipfelgruppen und Einzelgipfel Südtirols. Gesamtregister, Bozen 2000.