Der Bildstock an der Straße nach Reischach

Fotos: Stadtarchiv Bru­neck 2018.

Dieser schlanke Taber­nakel­bild­stock mit Pyra­mi­den­dach weist in sein­er ein­fachen Form und Ausstat­tung keine Spuren älter­er Bemalung auf. Er dürfte eine im 19. Jahrhun­dert erst­mals errichtete Neuin­ter­pre­ta­tion des Denkmals sein, das im 16. Jahrhun­dert an der Straße zwis­chen St. Loren­zen und Bru­neck stand und auf ein­er gemal­ten Darstel­lung der Stadt Bru­neck aus dem Jahr 1581 zu sehen ist. Dieser Bild­stock an der wichti­gen Haup­troute durch das Puster­tal hat­te als Ort zum Innehal­ten, aber auch als Ori­en­tierung­shil­fe und Markierung der Stadt­gren­ze in unmit­tel­bar­er Nähe zur Zollschranke gedi­ent, die dem west­lichen Stadt­tor vorge­lagert war.

Das Denkmal, das jet­zt an der Reis­chacher Straße ste­ht, wurde vor 1829 am west­lichen Rand des heuti­gen Paul-Tschurtschen­thaler-Parks aufgestellt. Der Grund für die fol­gende Über­malung eines älteren Bild­pro­gramms, das – wie Reimo Lunz ver­mutet – aus dem 19. Jahrhun­dert stammte, ist nicht bekan­nt. In den 1930er Jahren stellte der Bru­neck­er Maler Got­tlieb Schweighofer in der (heute) west­lichen Wöl­bung den Gekreuzigten dar, in der südlichen Nis­che die Mut­ter­gottes als Maria Immac­u­la­ta und an der Nord­seite den Stadt­grün­der Bischof Bruno, Graf von Kirch­berg, mit einem Mod­ell der von ihm errichteten Bru­neck­er Burg. Die vierte Wöl­bung blieb ohne Darstel­lung.

1994 wurde der Bild­stock auf Ver­an­las­sung des Bru­neck­er Vere­ins für Kul­tur und Heimatpflege durch den akademis­chen Maler Johann Pescoller restau­ri­ert, etwa zur sel­ben Zeit erfol­gte anlässlich des Baus der Unter­führung zwis­chen Paul-Tschurtschen­thaler-Park und Wald­heimer Weg die Ver­legung von der stadt­seit­ig gele­ge­nen Straßen­seite in die Nähe des Auf­gangs zum Wald­fried­hof.

Lit­er­atur:

  • Lunz Reimo, Bru­neck im Spiegel sein­er Ansicht­skarten. Alte und neuere Ansicht­skarten von Bru­neck und Umge­bung (von 1895~ bis zir­ka 1970). Ver­such ein­er Kat­a­l­o­gisierung der Bru­neck­er Ansicht­skarten, Bru­neck 2018, 558f.

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