Eduard von Grebmer (1821–1875)

Fotos: Stadtarchiv Bru­neck (links). „Cor­re­spon­denz-Karte“ (Auss­chnitt) von J. Werth, Olang, 1907. Stadtarchiv Bru­neck, Samm­lung Weis­stein­er (rechts).

Das Greb­mer-Denkmal am Bru­neck­er Graben wurde am 29. Sep­tem­ber 1878 enthüllt. Es erin­nert an den 1821 in Dieten­heim gebore­nen Bru­neck­er Bürg­er­meis­ter Eduard Josef von Greb­mer, der Jurist, Post­meis­ter, Gast- und Land­wirt sowie Jäger und Ober­schützen­meis­ter war und der Stadt einen markan­ten Stem­pel auf­drück­te; die stäh­lerne Büste auf reich verziertem Sock­el blickt auf die frühere Unter­re­alschule (heute Mit­telschule “Karl Meus­burg­er”).

Nahauf­nahme der Büste mit der Sig­natur “Sil­ber­nagl” und der Datierung 1878. Foto: Stadtarchiv Bru­neck.

1861 wurde der Lib­erale von Greb­mer erst­mals zum Bürg­er­meis­ter gewählt, am 21. März des­sel­ben Jahres zog er in den Tirol­er Land­tag ein. Am 13. April fol­gte die Beru­fung in den Lan­desauss­chuss und schließlich die Wahl in den Reich­srat, das Wiener Par­la­ment. 1869 wurde von Greb­mer zum zweit­en Mal Bürg­er­meis­ter von Bru­neck, trat aber noch im gle­ichen Jahr — nach der Ernen­nung zum Lan­deshaupt­mann — zurück. 1872 fol­gte die dritte und let­zte Wahl zum Bürg­er­meis­ter, 1874 ein weit­er­er Rück­tritt. In die Zeit sein­er “Ära” fall­en eine rege Blüte des Vere­in­swe­sen unter den Vorze­ichen des lib­eralen Fortschritts nach deutschem Vor­bild, die Zeit des Kul­turkampfes zwis­chen Kirche, Staat und lib­eralem Bürg­er­tum, der Aus­bau des staatlichen Schul­we­sens, der Anschluss Bru­necks an das Eisen­bahn­netz als zen­traler Entwick­lungss­chub für die Stadt in Hin­blick auf den aufkeimenden Touris­mus.

Das Greb­mer-Denkmal in seinem heuti­gen Umfeld (2017). Foto: Stadtarchiv Bru­neck.

Eduard von Greb­mer starb 1875 über­raschend an einem Hal­slei­den, sein Tod “been­dete die hochlib­erale Epoche Bru­necks und Tirols” (Hans Heiss). Der Bürg­er­auss­chuss beschloss sofort nach dem Tod des Poli­tik­ers die Errich­tung eines Mon­u­ments, dessen Aus­führung ein eigenes Komi­tee dem in Wien leben­den Tirol­er Kün­stler Johann Sil­ber­nagl anver­traute.

Quelle: Hans Heiss, Die fortschrit­tliche Kle­in­stadt: Bru­neck 1800–1914, in: Ste­fan Lech­n­er (Hg.), Der lange Weg in die Mod­erne. Geschichte der Stadt Bru­neck 1800–2006, Inns­bruck 2006, 17–81, hier 50–61.

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