Geschichtswerkstatt 2012: Tiroler Photographiegeschichte

Augen­blicke fes­thal­ten, Fre­unde knipsen und Feste verewigen – Pho­togra­phieren gehört in unser­er dig­i­tal­en Zeit zum All­t­ag. Noch nie wur­den so viele Bilder gemacht wie seit Erfind­ung der Dig­italk­a­m­era und seit Aus­rüs­tung der Mobil­tele­fone mit Kam­er­aele­menten. In der Ver­anstal­tungsrei­he “Geschichtswerk­statt” woll­ten wir uns 2012 hinge­gen mit ein­er Zeit beschäfti­gen, als die Pho­togra­phie noch eini­gen Beruf­spho­tographen und weni­gen Pri­vat­per­so­n­en vor­be­hal­ten war, welche die tech­nis­che Aus­rüs­tung und das nötige Know-How besaßen. 

Seit den 1850er-Jahren gab es auch etliche Ein­heimis­che, die sich mit dem neuen Medi­um Pho­togra­phie befassten. Ger­ade das Puster­tal hat einige pro­fil­ierte Meis­ter her­vorge­bracht. Waren es lange Zeit die Beruf­spho­tographen mit ihren Ate­liers, die ihre Dien­ste anboten, so nah­men die Ama­teure seit den 1880er-Jahren immer mehr zu, was mit den tech­nis­chen Fortschrit­ten zusam­men­hängt. In allen Teilen des his­torischen Tirol wur­den beson­dere Leis­tun­gen erbracht, von der Porträt­pho­togra­phie über Land­schaft­sauf­nah­men bis zur aus­ge­sproch­enen Kun­st­pho­togra­phie, die nun im dig­i­tal­en Zeital­ter einen beson­deren Auf­schwung erlebt. Mein­rad Pizzini­ni hat am 24. Okto­ber darüber referiert.

In den Zusam­men­hang zwis­chen Pho­togra­phie und Wer­bung wei­hte uns am 14. Novem­ber Michael Forcher ein. Das Aufkom­men der Pho­togra­phie als neues Medi­um deckt sich mit dem Ein­set­zen des mod­er­nen Touris­mus in den sechziger und siebziger Jahren des 19. Jahrhun­derts. Kein Wun­der, dass ein­er­seits die Pho­tographen darin ihre große Chance erkan­nten und ander­er­seits die Wirtschaft die neue Möglichkeit nützte, die Schön­heit­en des Lan­des in aller Welt bekan­nt zu machen. Das war im Puster­tal nicht anders als in anderen Gegen­den des Lan­des. Hier war eine der ersten Hochbur­gen des Alpin­touris­mus, und hier etablierten sich früher als ander­swo die ersten gewerblichen Pho­tographen. 

Mar­tin Kofler vom Tirol­er Archiv für Pho­togra­phie und Kun­st (TAP) stellte am 5. Dezem­ber das Pho­toarchiv genauer vor und erläuterte seinen Beitrag zur Erforschung der Pho­togra­phiegeschichte. Es ver­ste­ht sich als eine nach­haltig wirk­ende Insti­tu­tion für den geschicht­strächti­gen Region­al­raum “Ost­tirol – Südtirol­er Puster­tal”. Haupt­fokus ist das inten­sive Sam­meln, Aufar­beit­en und Präsen­tieren his­torisch­er Licht­bilder – weshalb uns Mar­tin Kofler auch inter­es­sante Auf­nah­men zeigen kon­nte.


 

Geschichtswerk­statt 2012: “Tirol­er Pho­togra­phiegeschichte”

Mittwoch, 24.10.2012:

Mein­rad Pizzini­ni: “Geschichte der Pho­togra­phie in Tirol, unter beson­der­er Berück­sich­ti­gung des Puster­tales” 

Mittwoch, 14.11.2012:

Michael Forcher: “Wie Pho­to­pi­oniere für Wer­bung und Sou­venirs sorgten. Pho­togra­phie und Touris­mus im Puster­tal” 

Mittwoch, 5.12.2012:

Mar­tin Kofler: “Das Tirol­er Pho­toarchiv und sein Beitrag zur Erforschung der Pho­togra­phiegeschichte des Puster­tales”

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Geschichtswerkstatt, Veranstaltungen abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.