2010: Die touristische Entwicklung im Pustertal

Im Jahr 2010 ging es in der Vor­tragsrei­he um das The­ma “Die touris­tis­che Entwick­lung im Puster­tal”, zu dem sich­er jed­er Ein­wohn­er unseres bei Touris­ten beliebten Tales einen Bezug hat. Heute rollen im Win­ter die Ski­touris­ten, im Som­mer die Berg- und Pilz­touris­ten in lan­gen Kolon­nen durch die Puster­taler Straße – früher sah dies natür­lich ganz anders aus. Unsere Ref­er­enten zeigten auf, wie Frem­den­verkehr über­haupt bei uns ent­stand, was sich aus diesen anfänglich auf eine Som­mer­frische oder auf Kuraufen­thalte beschränk­ten Urlaub­s­for­men entwick­elte und wie die Wer­bung noch mehr Gäste anziehen sollte.

Paul Rösch, Leit­er des “Touri­se­ums” in Mer­an, machte am 20. Okto­ber den Auf­takt der Vor­tragsrei­he. Er sieht das Kur- und Bäder­we­sen als eine der wichtig­sten Vor­for­men des Touris­mus: Men­schen besucht­en die Bäder aus gesund­heitlichen Grün­den oder zum reinen Vergnü­gen. Bis jedoch renom­mierte Kurorte und Bäder in den Alpen ent­standen, verg­ing viel Zeit. Rösch gab uns einen Überblick über die Kul­turgeschichte des Kur- und Badewe­sens und über die Tirol­er und Puster­taler Bäder.

Von den Bädern wen­de­ten wir uns den Gast­stät­ten zu: am 10. Novem­ber referierte der Bru­neck­er His­torik­er Rudolf Tass­er über die Wirtshäuser in Bru­neck und Umge­bung. Gasthäuser waren in einem Durchzugs­land wie Südtirol immer schon Stützpunk­te der Gastlichkeit. Gast­wirte, die sich auf die Bedürfnisse der Reisenden ein­stellen kon­nten, erlebten nicht nur größeren wirtschaftlichen Erfolg, son­dern gelangten auch zu höherem sozialem Anse­hen. Wie der aufgekommene Massen­touris­mus die Anforderun­gen an die Gast­be­triebe verän­derte, erfuhren wir eben­falls an diesem Abend.

Die His­torik­erin Mar­git San­ter beschloss die Runde am 1. Dezem­ber mit ein­er Studie über die Wer­bung. Von Anfang an wur­den das Puster­tal, seine Gast­be­triebe und die Land­schaft geschickt bewor­ben. In Zeitungsin­ser­at­en, durch Beschrei­bun­gen in Reise­bericht­en und mit­tels ein­fach­er Kat­a­loge wurde auf die neu erbaut­en Hotels, die heilen­den Bäder und die vie­len Som­mer­frischen aufmerk­sam gemacht, wobei vor­wiegend die ursprüngliche Natur, die ein­drucksvollen Berge und die gute Luft im Zen­trum standen. Dieses so ent­standene Bild der Ferien­re­gion Puster­tal hat in Grundzü­gen bis heute seine Gültigkeit und wird von den Medi­en immer wieder neu insze­niert.


 

Geschichtswerk­statt 2010: “Die touris­tis­che Entwick­lung im Puster­tal”

Mittwoch, 20.10.2010:
Paul Rösch: “Im Vorhof des Touris­mus: Entste­hung von Kur- und Bäder­we­sen in den Alpen, mit beson­der­er Berück­sich­ti­gung des Puster­tales”

Mittwoch, 10.11.2010:
Rudolf Tass­er: „Wirtshäuser in Bru­neck und Umge­bung und ihre Entwick­lung“

Mittwoch, 01.12.2010:
Mar­git San­ter: “Touris­muswer­bung in den Anfän­gen am Beispiel des heuti­gen Puster­tales”

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