St.-Lorenzner-Straße

Die Bezeichnung Viale S. Lorenzo / St. Lorenznerstraße ist für das Jahr 1945 belegt. Die Straße wurde mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 157 vom 6. August 1992 benannt.

Die Straße wurde nach der Marktgemeinde St. Lorenzen im Südwesten der Stadt Bruneck benannt, zu welcher sie führt (amtlicher italienischer Name: San Lorenzo di Sebato).

St. Lorenzen liegt am Zusammenfluss der Flüsse Rienz und Gader, an dem bereits die Römer die Straßenstation „mansio Sebatum“ errichteten. Der Name Sebatum weist auf den in diesem Raum sitzenden rätischen Stamm der „Saevates“ hin. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1060–1070 als „ad sanctum Laurentium“, erfährt Abwandlungen von „de sancto Laurentio“, "Laurencien“, "Laurenzen“, „S. Laurenzen“, "S. Lorenzen“, „S. Lorentzen“, „S. Lorenntzen“, „S. Larenntzen“, „Lorenzen“. Der Name des Kirchenpatrons hat somit den Namen „Sebatum“ verdrängt, der nur noch in der italienischen Übersetzung zum Ausdruck kommt.

St. Lorenzen ist die älteste Pfarre des Pustertals, der im Mittelalter auch die Stadt Bruneck angehörte. Bis 1613 war die Pfarre Sitz des Dekanates Pustertal; außerdem war der Ort Hauptdingstätte des Gerichtes St. Michelsburg, bis die Gerichtsbehörde im 16. Jahrhundert ganz von Schloss Michelsburg nach St. Lorenzen übersiedelte, wo eine Amts- oder Pflegbehausung erbaut wurde. Bereits im 15. Jahrhundert wird St. Lorenzen als Markt, die Bewohner von dieses Marktes werden als Bürger bezeichnet.

Literatur | bibliografia:

  • Egon Kühebacher, Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, Band 1: Die geschichtlich gewachsenen Namen der Gemeinden, Fraktionen und Weiler, Bozen 1991.
  • Hubert Stemberger, Bruneck und Umgebung (Südtiroler Gebietsführer 7), Bozen 1988.
  • Eduard Widmoser, Südtirol A–Z. Band 4: O–Z, Innsbruck/München 1995.