Bruder-Willram-Straße Nr. 6: Heilandhaus, oberes Badhaus

Geschichte | storia:

Tschurtschenthaler, Heimatbuch, S. 57: Hs. Nr. 157ab (alt 143 ab): Heilandhaus; früher das "obere Badhaus".  - Braunegg am Dorotheentag 1494 verkauft Paul Dörflacher, wohnhaft in Hall, als Bevollmächtigter des Meister Leonharden, Wundarzt und Bürger zu Hall, die Baurechte des oberen Bades "hauß, stadl, stall, hofstatt, paumbgarten, khrautgarten" dem fürsichtig, weisen Hannsen Prenner, Bürger zu Braunegg als einen gewaltigen Kirchprobst" (a tergo vermerkt: Abschrift eines Kaufbriefes umb das Bruederhaus, so zuvor das obere Pad geweßt, dessen Zins und Dienstbarkheiten anjetzt auf das unter Pad ligt.) - 1508 stiftet Regina, die Frau des oben genannten Hanns Prenners, u.a. ein "Seelbad" für die Armen, bestehend in einem Bad mit "drey Köpflen zum Lassen" (schrepfen) [Tinkh. S. 152]. - 1546: Pankratz Reichart, Bader. - Noch 1700 wird angeführt Jeremias Geiger, Bader. Im Kat. vermerkt: Franz Steyrer (Löwenwirt und Postmeister; siehe Hs. Nr. 164) besitzt die obere Badbehausung, so abkommen und auf vorbeschriebenen 2 Angerlen bestanden.

Einquartierungsliste 1886: Nr. 157, a. Wieland Anna geborene Mair, Hei[la]nd, b. Huber Josef, Bahnaufseher, Außerragen.

Bemerkungen | annotazioni:

In der Nacht auf den 23. Jänner 1907 brannte das Haus "der Witwe Kofler und des Jakob Huber, vulgo Heiland", ab. Der Tiroler Volksbote berichtete am 3. Februar:

Beim heftigen Wind, der wehte, hätte der Brand für die ganze Stadt verhängnisvoll werden können. Diesmal war aber merkwürdigerweise gerade der Wind ein großes Glück. Denn er trieb die Flammen ins brennende Haus nieder und gegen die Rienz hinab. Die Feuerfunken flogen über einen großen Teil der Stadt herum, ohne jedoch irgendwo zu zünden. Bei Windstille wären die nächsten Häuser kaum ohne Schaden davongekommen. So brannte nur das eine Haus ab; die Einrichtung konnte noch gerettet werden.

(Tiroler Volksbote, 3. Februar 1907, S. 7).

Literatur | bibliografia:

Paul Tschurtschenthaler, Brunecker Heimatbuch, Bozen 1928.