Reischach

Pfar­rkirche St. Peter und Paul

Erst­mals urkundlich erwäh­nt wird eine Kirche in Reis­chach 1075/90 als Schenkung des Edlen Tagi­ni von Rischon an Bischof Altwin von Brix­en. Bei den Grabun­gen anlässlich der Gesamtrestau­rierung in den Jahren 1993/95 kamen Fun­da­mente und aufge­hen­des Mauer­w­erk dieser ersten roman­is­chen Kirche zum Vorschein (Aus­maße: 5,3 x 4 m). Nach ein­er Ver­längerung der Kirche um 1200 und der Umgestal­tung in gotis­chem Stil um 1400 ent­stand um 1550 im Nor­den ein Seit­en­schiff, das um 1786/87 (damals bekam Reis­chach einen eige­nen Seel­sorg­er) mit dem Hauptschiff vere­inigt wurde.

In der heuti­gen klas­sizis­tis­chen Form mit Ton­nengewölbe, Gurten und streng geformtem Gebälk ent­stand die Kirche in den Jahren 1811–1814, 1960/61 wurde sie um 9,5 m nach West­en ver­längert. Der gotis­che Turm geht ins 15. Jahrhun­dert zurück. Das Hochal­tar­bild stammt von Anton Psen­ner aus Völs am Schlern (1828), die Stat­uen des Hochal­tars sind ein Werk des Meis­ters Johann Georg Sil­ly aus Bru­neck (um 1750).

Das Kap­pler-Stöckl

In der heuti­gen Form wurde die Kapelle 1681 nach der Über­liefer­ung von einem Mit­glied der Fam­i­lie Prack zu Asch zu Anger­burg erbaut. Eine alte Sage weiß zu erzählen, dass der dama­lige Besitzer der Anger­burg ein sehr auss­chweifend­es Leben führte; als Strafe wurde ihm ein Kind geboren mit dem Kör­p­er eines Hun­des. Der Pracke machte das feier­liche Ver­sprechen, der Mut­ter­gottes eine Kapelle zu erbauen, wenn das Kind sterbe. Auf der recht­en Seite der zwei Apsis­bilder (Maria Verkündi­gung und Maria Heim­suchung) ist dieser Hund mit dem Men­schen­gesicht dargestellt. Auf dem Spruch­band darunter ist zu lesen: “Gott dem Allmächti­gen zu Lob und zu christlichen Gedächt­nis hat Matthias Jakob Hue­ber, jet­zt Anger­lech­n­er zu Reis­chach in dießem Chör­lein dieß Gemälde alhero mallen lassen in 1682 ao”.

Ursprünglich stand in der Kapelle eine Holzskulp­tur, die Maria mit dem Jesuskind darstellte; sie ist von Michael Pach­er bee­in­flusst und stammt aus dem let­zten Vier­tel des 15. Jahrhun­derts. Der Tag Maria Heim­suchung (2. Juli) wurde früher als “Stöck­lkirch­tag” beson­ders fes­tlich began­gen.