Brunecker Rechnungs- und Briefköpfe: Eine Ausstellung zur Gewerbe- und Werbegeschichte der Stadt


 

Einführung

Briefköpfe sind und waren immer Aushängeschilder von Gewer­be­be­trieben. Sie bieten Fir­men die Möglichkeit, sich wirk­sam zu präsen­tieren, und sind bzw. waren auf­grund dieses Wer­be­ef­fek­ts oft­mals am Puls der Zeit, was Grafik und Typografie bet­rifft. Die Wurzel der Briefköpfe auf Schriften pri­vater Fir­men liegt dabei in der Tra­di­tion des behördlichen Schriftverkehrs, für den ab etwa der Mitte des 19. Jahrhun­derts in der Hab­s­burg­er­monar­chie lith­o­grafierte Vor­drucke ver­wen­det wur­den, die mit der Zeit immer detail­liert­er wur­den. Vorge­druck­te oder gestem­pelte Briefköpfe (soge­nan­nte Kopf­bö­gen oder En-tête) gab es für Behör­den­ex­pe­di­tio­nen in größerem Stil bere­its seit der Franzö­sis­chen Rev­o­lu­tion.[1]

An den Briefköpfen lässt sich beobacht­en, wie sich der Gebrauch und die anfängliche Imi­ta­tion von Hand­schrift zunehmend zur Ver­wen­dung teil­weise aufwändi­ger Druckschriften wan­delte, zu denen gedruck­te oder lith­o­grafierte Devisen, Sym­bole und schließlich ganze Außen- und Innenan­sicht­en von Fab­riken hinzu­trat­en, die der Selb­st­darstel­lung dien­ten. Neben den Briefköpfen erfüll­ten auch die vorge­druck­ten oder lith­o­grafierten Rech­nungsköpfe diesen Zweck.

Dadurch kön­nen Brief- und Rech­nungsköpfe als wertvolle Quellen zur Geschichte von Handw­erk und Gewerbe, für die Gepflo­gen­heit­en im Schriftverkehr sowie für die Entwick­lung von Grafik, Typografie und das Druck­we­sen im All­ge­meinen gese­hen wer­den. Sie beziehen sich auf Fir­men, deren Besitzer*innen wech­sel­ten, die ihr Geschäfts­feld oder ihre strate­gis­che Aus­rich­tung änderten, ihren Sitz ver­lagerten oder nur kurzzeit­ig existierten. Neben größeren Betrieben beleucht­en die Brief- und Rech­nungsköpfe den Bere­ich des Handw­erks und Klein­han­dels eben­so wie von Dien­stleis­tun­gen wie Lohnkutsch­ern und Kaminkehrern, der durch andere Quellen oft­mals kaum oder nur mit großem Aufwand rekon­stru­ier­bar ist.

In den Mag­is­trat­sak­ten der Stadt Bru­neck, die heute im Stadtarchiv ver­wahrt wer­den, haben sich zahlre­iche Schreiben, Rech­nun­gen und Quit­tun­gen mit gedruck­ten Brief- bzw. Rech­nungsköpfen erhal­ten, wobei die Zahl der Rech­nungsköpfe jene der Briefköpfe bei weit­em über­steigt. Die über die Reg­i­s­tratur beim Stadt­mag­is­trat oder bei den Vertretern der städtis­chen Fonds (Armen‑, Schul‑, Spi­tal- und Stadtkam­mer­fond) ein­gere­icht­en Doku­mente wur­den nach ihrer Erledi­gung ad acta, d.h. im wörtlichen Sinne zu den Akten gelegt, und gehören somit zur Quel­len­gruppe der zufäl­li­gen Über­liefer­ung. Für die vor­liegende Studie wur­den die älteren Druck­sorten unter­sucht, die aus der Zeit der öster­re­ichisch-ungarischen Monar­chie, das heißt in etwa bis zum Ende des Ersten Weltkrieges und der Annex­ion Südtirols durch das Kön­i­gre­ich Ital­ien stam­men. Eine Durch­sicht der Akten ab den 1920er Jahren wäre ungle­ich aufwändi­ger, da sich die Menge anfal­l­en­der Doku­mente vervielfachte. Durch das Aufkom­men des Off­set­drucks boten sich zudem neue Möglichkeit­en, was die Gestal­tung und Ver­bre­itung von Brief- und Rech­nungsköpfen bet­rifft. Heute erlaubt der Dig­i­tal­druck eine viel leichtere und gün­stigere Pro­duk­tion unter­schiedlich­er Druck­sorten und deren Zahl ist auch für eine kleine lokale Kör­per­schaft wie die Stadt­ge­meinde Bru­neck kaum mehr über­schaubar. Nichts­destotrotz bleiben auch die jün­geren Zeug­nisse kom­merzieller Druck­sorten im Stadtarchiv deponiert und ste­hen für zukün­ftige Forschun­gen zur Ver­fü­gung.

Viele der über­liefer­ten Bögen wirken heute noch deko­ra­tiv, sind kün­st­lerisch an den vorherrschen­den Kun­st­strö­mungen (Klas­sizis­mus, His­toris­mus, Jugend­stil, Neue Sach­lichkeit) aus­gerichtet. Anschreiben, die primär über die Leis­tung oder gelieferte Pro­duk­te ein­er Fir­ma Auskun­ft gaben oder zur Ange­bot­sle­gung oder Abrech­nung dien­ten, spiegeln das Selb­stver­ständ­nis eines Betriebes und dessen Ansprüche an einen pro­fes­sionellen Auftritt wieder. Mehr oder weniger deko­ra­tiv gestal­tete Rech­nungs­for­mu­la­re und Brief­pa­piere enthiel­ten Wer­be­botschaften im Sinne von Cor­po­rate Iden­ti­ties. Neben den gedruck­ten Brief- und Rech­nungsköpfen spielte dabei auch die Ver­wen­dung spezieller Papiere, von Stem­peln und Tin­ten sowie die Platzierung hand­schriftlich­er Ele­mente wie Unter­schriften, Datierun­gen und Höflichkeits­floskeln eine Rolle.

Für viele Brief­pa­piere und Rech­nungs­for­mu­la­re, die in Bru­neck ab der Mitte des 19. Jahrhun­derts zum Ein­satz kamen, zeich­net die Druck­erei Mahl ver­ant­wortlich. Johann Georg Mahl (1823–1901) richtete 1849 in der Bru­neck­er Stadt­gasse eine Buch­druck­erei mit zuge­höriger „Chris­ten­lehrwaaren-Hand­lung“ ein; die Druck­erei blieb der einzige ver­gle­ich­bare Betrieb zwis­chen der Bischof­sstadt Brix­en im West­en und Lienz im Osten.[2] Der Betrieb hat­te somit ein lokales Monopol auf Druck­sachen und erhielt entsprechend viele Aufträge, nicht zulet­zt auch von der Stadtver­wal­tung selb­st, die For­mu­la­re, Plakate und vorge­druck­te Schreibebüch­er sowie bedruck­tes Papi­er für Kan­zleis­chreiben her­stellen ließ.

In den Briefköpfen und Rech­nun­gen zeigt sich, dass sich die Druck­erei Mahl bemühte, stets sich rasch wan­del­nden Mod­en zu entsprechen, mit neuen Schrif­tarten und ‑schnit­ten zu exper­i­men­tieren und zeit­gemäße Orna­mente zu ver­wen­den. Höhep­unk­te der Druck­grafik find­en sich ver­ständlicher­weise unter jenen Pro­duk­ten, mit denen die Fir­ma für ihre eigene Pro­dukt- und Dien­stleis­tungspalette warb. Druck­sachen wur­den mitunter sig­niert, was zeigt, dass sich die Druck­erei der Qual­ität ihrer Erzeug­nisse bewusst war und sie für Wer­bezwecke ein­set­zte, um eine weit­ere Ausweitung der Kund­schaft zu erre­ichen. Obwohl bei weit­em nicht alle von Mahl hergestell­ten Druck­sorten sig­niert sind, lässt sich bei genauer­er Betra­ch­tung der Bru­neck­er Brief- und Rech­nungs­bö­gen eine recht klare Hand­schrift erken­nen. Es zeigt sich, dass ver­gle­ich­sweise wenige der unter­sucht­en Brief- und Rech­nungs­bö­gen nicht in Bru­neck gedruckt wur­den. Dazu gehören etwa die lith­o­grafierten (im Stein­druck­ver­fahren hergestell­ten) Blät­ter, eine Tech­nik, die nicht zum Reper­toire der Fir­ma Mahl gehörte.

 

Von der Handschrift zum Druck

An den in den Ver­wal­tungsak­ten erhal­te­nen Brief- und Rech­nungs­bö­gen lässt sich gut nachvol­lziehen, wie Vor­drucke im kom­merziellen Bere­ich zunehmend hand­schriftlich abge­fasste Schreiben ergänzten und schließlich fast voll­ständig ver­drängten. Hand­schriftliche Rech­nun­gen von Handw­erk­ern und anderen Dienstleister*innen aus ver­schiede­nen Jahrhun­derten find­en sich in mehreren Bestän­den des Stadtarchivs. Sie fol­gten wie auch Briefe und Anschreiben ein­er bes­timmten Form. Die Richtlin­ien zum Abfassen von Schreiben wur­den den Ausstel­len­den von Briefen und Rech­nun­gen ab dem 18. Jahrhun­dert durch Rat­ge­ber­büch­er, die soge­nan­nten Brief­steller, erläutert. Jedes Schreiben musste dem­nach grundle­gende Ele­mente enthal­ten: Datum, Adressierung, Anrede, Betr­e­ff, Unter­schrift. Rech­nun­gen oder Quit­tun­gen sind insofern als Son­der­for­men zu sehen, als hier die förm­liche Anrede ent­fällt – alle anderen Ele­mente aber blieben wie bei jedem kom­merziellen Schreiben oblig­a­torisch.

Als Beispiele für die zahlre­ich über­liefer­ten Rech­nun­gen, die zum Teil noch im aus­ge­hen­den 19. Jahrhun­dert hand­schriftlich abge­fasst wur­den, seien zwei Stücke vorgestellt: Ein Blatt des Anton Sin­ner aus dem Jahr 1888 weist einen Stem­pelab­druck („Anton Sin­ner Bru­neck“) als Vor­form des gedruck­ten Briefkopfes auf (Nr. 1). Das­selbe gilt für eine Rech­nung des Schuh­mach­ers Jakob Masch­er, welche dieser 1898 ausstellte (Nr. 2). Wie die gedruck­ten Briefköpfe erfüll­ten mehr oder weniger kun­stvoll gestal­tete Stem­pel die Funk­tion, Infor­ma­tio­nen zum Aussteller oder zur Ausstel­lerin zu präsen­tieren und dien­ten somit auch dem Zweck der Wer­bung.

 

 

Das Aufkom­men gedruck­ter Briefköpfe erlaubte es, mehr Selb­st­darstel­lung auf einem Vor­druck zu platzieren. Bald gab es Brief­pa­pi­er, das neben basalen Infor­ma­tio­nen über eine Fir­ma wie Inhaber*in, Geschäft­szweig und Adresse ganze Pro­dukt- und Leis­tungspalet­ten präsen­tierte. Das­selbe galt für die Rech­nungs­bö­gen, die regel­recht zu Wer­be­flächen wur­den und die Möglichkeit boten, Sor­ti­ment und Ange­bote sowie etwaige Neuerun­gen zu präsen­tieren. Zunehmend kam es auch in Mode, auf Ausze­ich­nun­gen hinzuweisen, die man auf Ausstel­lun­gen und Messen erhal­ten hat­te, und die entsprechen­den Preismedaillen bildlich darzustellen.

Zu diesen Zweck­en nah­men die Gewer­be­treiben­den die sich rasch weit­er­en­twick­el­nden Tech­niken von Buch­druck und Lith­o­grafie, aber auch das zunehmend leist­bare und vielgestaltige indus­triell gefer­tigte Papi­er in unter­schiedlichen Gram­ma­turen, Farb­nu­an­cen und Ober­flächen­bear­beitun­gen gerne in Anspruch.

 

Die frühen Drucke

Bemerkenswert ist, dass das Aufkom­men gedruck­ter Brief- und Rech­nungsköpfe in Bru­neck zeitlich mit der Nieder­las­sung der Druck­erei Mahl zusam­men­fällt; Beispiele aus der Früh­phase des Briefkopfes (1820–1845), auf denen Kauf­mannssym­bole, Alle­gorien und Vignetten zu sehen waren,[3] kom­men in den unter­sucht­en Bestän­den nicht vor. Vielmehr trat in Bru­neck ein anfänglich rel­a­tiv funk­tionaler und schmuck­los­er Buch­druck mit ver­schiede­nen Schrift­typen und ein­fachen Orna­menten wie geschwun­genen und ger­aden Zier­lin­ien an die Seite der von Hand geschriebe­nen Ange­bote, Rech­nun­gen und Quit­tun­gen.

Einige der ältesten in Bru­neck gedruck­ten Briefköpfe stam­men aus den 1850er Jahren und sind etwa auf mehreren Rech­nun­gen von Josef (1853, Nr. 3) und Franz Ettel zu sehen, die mit gemis­cht­en Waren han­del­ten. Die Rech­nun­gen sind nicht sig­niert. Wahrschein­lich han­delt es sich bei den 1857 und 1858 datierten Blät­tern um Lith­o­grafien (Nr. 4, 5).

Die Rech­nun­gen weisen jew­eils nur die Beze­ich­nung „Rech­nung“ oder „Inter­ims-Rech­nung“, den Namen des Verkäufers mit der Ort­sangabe „Bru­neck“, eine vorge­druck­te Tabelle für das leichtere Ein­tra­gen der einzel­nen Posten, eine vorge­fer­tigte Datum­szeile sowie ein Feld für die Num­merierung des Blattes („Fol.“) aus. Das Beispiel aus dem Jahr 1858 (Nr. 5) ist bere­its mit aus­laden­den Zier­lin­ien verse­hen, die sich um den Namen „Franz Ettel“ schlin­gen. 1874 ist der Auf­druck „Franz Ettel“ durch ein hand­schriftlich­es „J. Web­hofer vor­mals“ ergänzt, was auf eine Geschäft­süber­gabe in diesem Jahr schließen lässt (Nr. 6). Josef und Franz Ettl (Ettel) waren die Kinder des Josef, der von 1796 bis 1814, seinem Todes­jahr, als Han­dels­mann in Bru­neck bezeugt ist. Franz Ettl (Ettel) über­nahm 1822 die väter­liche „Schnittwaren­hand­lung“, nach seinem Tod 1861 führte sein gle­ich­namiger Sohn den Betrieb weit­er.[4]

 

 

Frühe Rech­nun­gen auf bedruck­tem Papi­er sind auch von Alois Jakob Höl­zl erhal­ten, und zwar set­zen diese im Jahr 1860 ein. Auch diese Blät­ter (Nr. 7, 8) weisen den Namen des Rech­nungsstellers, die Beze­ich­nung „Rech­nung“ in ein­er Frak­turschrift sowie eine vorge­fer­tigte Datum­szeile mit der Ort­sangabe „Bru­neck“ auf. Höl­zl rech­nete Met­all­waren (Nägel, Draht), Spreng­pul­ver und Öle ab. Die Drucke stim­men im Typus mit den Rech­nun­gen des Franz Ettel übere­in und dürften aus der Druck­erei Mahl stam­men.

Weit­ere Rech­nun­gen, welche die Anfangszeit des Druck­erei­we­sens in Bru­neck repräsen­tieren, druck­te Johann Georg Mahl für eigene Zwecke. Wie bei den vorher genan­nten Blät­tern weist ein Vor­druck, der auf 1850 datiert wurde, zunächst die Beze­ich­nung „Rech­nung“ in Frak­tur, die Beze­ich­nung der Fir­ma („J.G. Mahl’sche Buch­druck­erei“), eine zu befül­lende Tabelle, die Angabe „Folio“ für die Num­merierung sowie eine vorge­druck­te Datum­szeile mit der Ort­sangabe „Bru­neck“ aus (Nr. 9). Der Fir­men­name wurde nicht in ein­er Fraktur‑, son­dern in ein­er Anti­quaschrift geset­zt. Eine weit­ere Rech­nung (1853 datiert) ist ähn­lich gestal­tet, wobei hier­bei ein bere­its bedruck­ter Papier­bo­gen zweitver­wen­det wurde (Nr. 10).

Bemerkenswert ist auch eine weit­ere Rech­nung aus Mahl’s Offizin, die mit dem 6. Juli 1851 datiert ist und deren Rech­nungskopf jeden Rah­men des bis dahin Gewohn­ten sprengt (Nr. 11). Die Frak­turschrift kommt nicht mehr zur Anwen­dung, son­dern es find­en sich ver­schiedene in Großbuch­staben geset­zte und musierte (durch Schraf­fierun­gen oder durch ange­fügte Lin­ien verzierte) Schriften, die zum Teil mit Licht- und Schat­ten­wirkung spie­len und einen gewis­sen 3D-Effekt erzeu­gen. Die Fir­men­beze­ich­nung „J.G. Mahl’s Buch­druck­erei“ ist nun durch „Chris­ten­lehrwaaren-Hand­lung“ erweit­ert. Der zen­tri­ert auf dem Blatt posi­tion­ierte Rech­nungskopf ist von Zier­lin­ien umrankt, die Haar- und Schat­ten­striche imi­tieren, wie sie in der Kalligrafie üblich waren. Bei aller Schön­heit dieses Blattes ver­wun­dert, dass der Fir­men­name falsch buch­sta­biert und geset­zt wurde („Nahl“). Zudem ist nicht nachvol­lziehbar, weshalb dieser Satzfehler nur per Hand kor­rigiert und das Blatt nicht ein­fach nachge­druckt wurde. Es ist – auch wenn die Arbeit nicht sig­niert ist – wohl davon auszuge­hen, dass die Vor­lage aus der firmeneige­nen Druck­erei stammt und der Satz somit für weit­ere Abdrucke zur Ver­fü­gung ges­tanden hätte.

Offen­bar wurde das gedruck­te Blatt bere­its in dieser frühen Phase als Wer­be­träger aufge­fasst, der ver­mit­teln sollte, dass die Druck­erei auf dem neuesten Stand war, was die Gestal­tung mit mod­er­nen Schrif­tarten und aufwändi­ger Orna­men­tik betraf. Einen ähn­lichen Effekt soll­ten weit­ere Blät­ter aus den Jahren 1857 und 1859 erzie­len, auf denen eben­so mit ver­schiede­nen Schrif­tarten und Orna­men­tik gespielt wurde (Nr. 12, 13).

 

 

Eine ver­gle­ich­sweise frühe vorge­druck­te Rech­nung ist auch vom Gasthof zur Post in Bru­neck über­liefert, die neben dem Schriftzug „Rech­nung“ eine Zeile für die Zim­mer­num­mer vor­sah (Nr. 14). Anson­sten enthält sie die übliche Datum­szeile mit der Ort­sangabe zum Befüllen sowie die Nen­nung des Besitzers Eduard von Greb­mer. Das Blatt weist eine gefäl­lige Kom­bi­na­tion von Frak­tur- und Anti­quaschriften auf und trägt zudem eine Sig­natur der Druck­erei: „Druck von J.G. Mahl in Bru­neck“. Das Gasthaus „zur Post“ am Bru­neck­er Graben führte 1848–1855 Elis­a­beth von Steyr­er als Wirtin und k.k. Post­meis­terin, let­zteres Amt hat­te sie nach dem Tod ihres Gat­ten Josef Lud­wig von Greb­mer 1846 mit der Verpflich­tung über­nom­men, ein neues Posthaus zu erricht­en. Ihr fol­gte ab 1855 der Sohn Eduard als Wirt nach.[5]

Eine weit­ere ältere Rech­nung, datiert 1863, stammt von Johann Tin­khauser, der ab 1855 als Han­dels­mann in Bru­neck auf­scheint.[6] Auch dieses Blatt (Nr. 15) dürfte aus der Druck­erei Mahl stam­men und weist die üblichen Charak­ter­is­ti­ka der Zeit und dieser Offizin aus mit dem Unter­schied, dass der in Großbuch­staben und in ein­er verzierten Anti­quaschrift gedruck­te Begriff „Rech­nung“ zusät­zlich in einen deko­ra­tiv­en Rah­men aus feinem Roll­w­erk einge­fügt ist. Der Name des Ausstellers ist im schon bekan­nten Zwei­far­ben­ef­fekt (Rose­wood), auf einem mit 1872 datierten Blatt hinge­gen mit ein­er ein­far­bigen Frak­turschrift gedruckt, die sich durch feine Zier­häkchen an den einzel­nen Let­tern ausze­ich­net (Nr. 16). Obwohl bei­de Rech­nun­gen ver­mut­lich in etwa zugle­ich hergestellt wur­den, unter­schei­det sich der Zeit­punkt der Ausstel­lung um nicht weniger als elf Jahre; Datierun­gen sind also keineswegs als Hin­weise auf Her­stel­lungs­jahre der Blät­ter zu lesen.

Eine 1858 aus­gestellte Rech­nung stammt von Michael Tschurtschen­thaler (Nr. 17). Sie ist jen­er von Tin­khauser (1863, Nr. 15) ähn­lich, was den Zwei­far­ben­ef­fekt bet­rifft. Mit der Rech­nung von Ettel (1858, Nr. 5) hat sie die geschwun­genen Zier­lin­ien gemein­sam, die dort den Namen, hier aber den Titel ein­fassen; dort ver­mut­lich auf einen Lith­o­grafi­estein geze­ich­net waren, hier hinge­gen aus Satzele­menten des Buch­drucks zusam­menge­set­zt wur­den.

Michael Tschurtschen­thaler ist ab 1840 als Han­dels­mann und Bürg­er in Bru­neck belegt.[7]

Ein weit­eres früh­es Beispiel für einen Rech­nungskopf (Nr. 18) ist auf einem 1850 datierten Blatt von Johann Walde zu sehen, das sehr schlicht gehal­ten und iden­tisch mit jen­em von Mahl aus dem gle­ichen Jahr ist (Nr. 9). Für Walde druck­te Johann Georg Mahl mehrere Vari­anten (1859 und 1864 datiert, Nr. 19, 20), die sich an den üblichen For­men der Zeit ori­en­tierten. Johann Walde (*1811), der 1837 eine Werk­statt zur Ausübung der Seifen­siederei erwor­ben hat­te,[8] fir­mierte auf diesen Blät­tern ab 1859 als Seifen- und Kerzen-Fab­rikant.

Briefe, Rech­nun­gen und Quit­tun­gen sowie andere Druck­sorten wur­den seit jeher durch möglichst eigen­händi­ge Unter­schriften beglaubigt. Zu diesen Unter­schriften trat­en im aus­ge­hen­den 19. Jahrhun­dert zunehmend Stem­pelab­drucke hinzu, welche die einge­gan­gene Zahlung und/oder Erledi­gung belegten.

In der Hab­s­burg­er­monar­chie wur­den 1854 die ersten brief­markenähn­lichen Stem­pelze­ichen, die soge­nan­nten Stem­pel­marken einge­führt, die auf Ansuchen und andere For­mu­la­re aufzuk­leben und zu entwerten waren.[9] Ver­mut­lich mussten Rech­nun­gen, die bei der Stadtver­wal­tung ein­gere­icht wur­den, eben­falls mit Marken entwertet wer­den. Die früh­este Stem­pel­marke (drei Kreuzer Con­ven­tion­s­münze) der unter­sucht­en Bru­neck­er Bestände find­et sich auf ein­er Rech­nung des Buch­druck­ers Johann Georg Mahl aus dem Jahr 1857 (Nr. 12).

 

 

Erscheinungsbild

Der Fun­dus von Bru­neck­er Brief- und Rech­nungsköpfen beste­ht zum größten Teil aus Pro­duk­ten des Buch­drucks, wobei es sich zumeist um ein­far­bige Ein­blattdrucke han­delt. Die Papiere weisen ver­schiedene Stärken und Koloraturen auf. Während für die älteren Stücke noch das gewohnte Kan­zleipa­pi­er zum Ein­satz kam, griff man im Lauf der zweit­en Hälfte des 19. Jahrhun­derts zunehmend auf unter­schiedliche Papiere zurück.

Schrille Far­ben, wie sie ander­norts ver­wen­det wur­den,[10] kom­men unter den Druck­sorten Bru­neck­er Gewer­be­treiben­der nicht vor. kom­men unter den Druck­sorten Bru­neck­er Gewer­be­treiben­der nicht vor. Dass die Druck­erei Mahl aber sehr wohl mit gefärbten und far­big bedruck­ten Papieren arbeit­ete, zeigt sich an anderen Pro­duk­ten, etwa ein­er Rei­he von Ver­anstal­tungsankündi­gun­gen aus der Zeit um 1900.[11]

Wie die Papier­sorten vari­ierte auch die Größe der bedruck­ten Bögen. Wurde in der Mitte des 19. Jahrhun­derts für Rech­nun­gen noch das gewohnte Folio­for­mat ver­wen­det und häu­fig in der Mitte geteilt, um Quer­for­mate zu erhal­ten, griff man um die Jahrhun­der­twende zunehmend auf indi­vidu­elle For­mate zurück. Für die briefliche Kor­re­spon­denz hinge­gen blieb das Hochfor­mat Stan­dard bzw. wurde bisweilen nur durch Brief­pa­pi­er erset­zt, das mit­tig gefal­tet war, sodass sich vier beschreib­bare Seit­en ergaben (Nr. 22, 23).

 

 

Die Gestaltung der Seite

Bei den Druck­sorten kann zwis­chen Blät­tern, die über die gesamte Seit­en­bre­ite gezo­gene Briefköpfe aufweisen und solchen, die nur den mehr oder weniger verzierten Fir­men­na­men, eventuell erweit­ert durch die Adresse, in der linken oberen Ecke zeigen, unter­schieden wer­den. Einige Drucke, die der­ar­tige rudi­men­täre Briefköpfe aufweisen, wirken ger­ade auf­grund ein­er gewis­sen Aufgeräumtheit im Gegen­satz zum regel­recht­en Hor­ror Vacui ander­er Blät­ter sehr ele­gant. Beispiele stam­men etwa vom Holzhändler Ignaz Franzelin und find­en sich auf zwei Rech­nun­gen, die 1885 und 1889 aus­gestellt wur­den (Nr. 24, 25). Ob diese Blät­ter aus der Druck­erei Mahl stam­men, ist fraglich.

Ein weit­eres Beispiel ist eine kle­in­for­matige Quit­tung des „Hôtel zur Post“ des Eduard von Greb­mer, die mit dem 17. Juli 1910 datiert ist (Nr. 26). Die rel­a­tiv ein­fache Typografie in Anti­qua- und Grotesklet­tern, die viel Weißraum lässt, ist nur durch zwei kleine und unauf­dringliche Orna­mente ergänzt.

Ele­gant wirkt auch eine Rech­nung des Franz Har­rass­er, die am 12. Feb­ru­ar 1904 aus­gestellt wurde (Nr. 27), obwohl das Blatt dicht beschrieben und mit ein­er Stem­pel­marke bek­lebt wurde.

Alois Josef Höl­zl hat diese Art des Unter­state­ments auf die Spitze getrieben, sein Namen­szug ist in ver­hält­nis­mäßig klein­er Schrift in die obere Ecke sein­er Rech­nun­gen gedrängt (1908, 1910, 1923, Nr. 28–30). Auf der Rück­seite ein­er Druck­sorte, die das übliche Rech­nungs­for­mu­lar aufweist (1901 datiert, Nr. 22), find­et sich eine Beschrei­bung der Fir­ma mit der Auflis­tung der Dien­stleis­tun­gen und Kon­tak­t­in­for­ma­tio­nen in ein­er Rei­he unter­schiedlich­er Schrif­tarten, wobei der Namen­szug „A.J. Höl­zl“ in ein­er an japanis­che oder chi­ne­sis­che Schriftze­ichen erin­nern­den Type gedruckt ist. Der Schrift­block scheint in ein gedacht­es Rechteck eingeschrieben zu sein, während der Rest des Blattes – bis auf die vorge­druck­te Datum­szeile – leer bleibt.

Weit­ere Beispiele für die auf eine Ecke des Bogens reduzierten Brief- und Rech­nungsköpfe sind eine Rech­nung des Ver­gold­ers, Fass- und Deko­ra­tions­malers Anton Huber (datiert 1906, Nr. 31), der in einen Jugend­stil­rah­men eingestellte Namen­szug des Delikatessen- und Selch­waren­händlers Josef Horak auf ein­er 1910 datierten Rech­nung (Nr. 32), sowie jen­er des Guts­be­sitzers Hans Hofer auf ein­er 1914 datierten Quit­tung (Nr. 33).

 

 

Im Fall der Druck­sorten des Anton Huber zeigt sich deut­lich, wie auf die Mode, das Blatt im wesentlichen leer erscheinen zu lassen, bre­ite und kas­te­nar­tige Brief- und Rech­nungsköpfe fol­gten, die sich über die gesamte Bre­ite der Seite erstreck­en und etwa ein Vier­tel der ver­tikalen Aus­dehnung des Schrift­spiegels in Anspruch nehmen (Nr. 34, 35). Diese Entwick­lung ist aber nicht (nur) ein­er Änderung des Geschmacks geschuldet, son­dern dem Bedürf­nis, mehr Text in rel­a­tiv großer Schrift unterzubrin­gen.

Ein ele­gan­ter und fan­tasievoll gestal­teter Rech­nungskopf des Zeugschmieds Friedrich Mair (datiert 1915, Nr. 36) zeigt im Ver­gle­ich zu diesen Beispie­len, dass auch bre­ite ger­ahmte Kar­tuschen das Blatt keineswegs über­laden erscheinen lassen müssen.

 

 

Ein weit­eres Beispiel für min­i­mal­is­tis­che Druck­kun­st ist ein Rech­nungs­bo­gen des Michael Kost­ner („Gasthaus zur Traube, Bru­neck am Graben“), der mit 1915 datiert ist (Nr. 37). Der Rah­men sieht jen­em auf dem Rech­nungs­bo­gen des Franz Har­rass­er (Nr. 27) zwar ähn­lich, set­zt sich aber aus anderen For­men (Leis­ten und Lin­ienor­na­menten, einem sech­sza­ck­i­gen Stern und Roll­w­erk) zusam­men. Offen­bar kon­nten diese Ele­mente in der Druck­erei je nach Bedarf miteinan­der kom­biniert wer­den. Beson­ders ele­gant wirkt eben­so der Briefkopf des Gasthofs „Gold­en­er Stern“ des Josef Mayr jun. (Rech­nung datiert 1901, Nr. 23). Auch in diesem Fall wurde jede Zeile in ein­er anderen Schrif­tart geset­zt, die Orna­mente beschränken sich auf zwei kleine fil­igrane Lin­ien­bün­del.

Eine sehr deko­ra­tive Form des kleinen Briefkopfes in der linken oberen Ecke des Blattes ver­wen­dete auch „Starch’s Wein- und Bran­ntwein-Hand­lung“ in der Bru­neck­er Stadt­gasse (1915, Nr. 38).

Die „Pusterthaler Schaf­woll­waren-Fab­riken“ des Josef Möss­mer in Sand in Taufers und Bru­neck ver­wen­de­ten ab 1907 nüchternere Vari­anten dieser Vor­drucke, die auf Zier­for­men weit­ge­hend verzichteten und (mit ein­er Aus­nahme 1922) ser­ifen­lose Schrif­tarten zeigen (Nr. 39–41). Diese neue Tra­di­tion wird noch zuge­spitzter in einem Briefkopf der „Impre­sa di Costruzioni Domeni­co Madile Bruni­co“ auf einem 1926 beschrifteten Blatt evi­dent, der in ein­er ein­fachen Groteskschrift gedruckt ist (Nr. 42).

 

 

Schriften, Ornamente und Farbe

Brief­pa­pi­er und Rech­nungs­bö­gen passten sich nicht nur hin­sichtlich der Gestal­tung der Seit­en, son­dern auch durch die Ver­wen­dung von Schrif­tarten und grafis­chen Orna­menten dem jew­eili­gen Zeit­geschmack an. Am Bru­neck­er Sam­ple zeigt sich anschaulich, wie sich die ver­wen­de­ten Druckschriften entwick­el­ten (bzw. welche Schriften vornehm­lich die Druck­erei Mahl im Reper­toire hat­te), und wie sich die Orna­mente verän­derten, die Schriften hin­ter­legt wur­den, diese ein­rah­men oder umspie­len.

Aus­ge­hend von den rel­a­tiv schmuck­losen und nüchter­nen Beschrif­tun­gen der 1850er und 1860er Jahre wur­den Brief- und Rech­nungsköpfe zunehmend aufwändig gestal­tet und erlebten in den Stile­pochen von Klas­sizis­mus, His­toris­mus und Jugend­stil eine regel­rechte Blüte, als die Schmuck­ele­mente der Belle Époque zeitweilig die gedruck­te Seite dominierten und der Infor­ma­tion­s­ge­halt beina­he in den Hin­ter­grund gedrängt wurde. Diese Entwick­lung, die durch den Ersten Weltkrieg ein vor­läu­figes Ende fand, zeigt sich anschaulich an ein­er Serie von Brief- und Rech­nungsköpfen aus der Druck­erei und Buch­hand­lung Mahl aus der Zeit zwis­chen 1876 und 1918 (Nr. 43–60).

 

 

An zahlre­ichen Druck­sorten aus den Bru­neck­er Bestän­den ist zu sehen, dass die soge­nan­nte Schwarze Kun­st zumin­d­est an der Wende zum 20. Jahrhun­derts keineswegs monot­on war, son­dern dass den Wün­schen und Möglichkeit­en eines Kun­den oder ein­er Kundin entsprechend dur­chaus far­big gedruckt wurde. So sind etwa die Stege, die bei Rech­nungs­blät­tern die einzel­nen Felder voneinan­der abgren­zen, oft­mals rot.

Ein Briefkopf der Fir­ma Johann Amonn auf ein­er 1916 aus­ge­fer­tigten Rech­nung ist mit ein­er ein­fachen Lin­ie in gel­ber Farbe umran­det (Nr. 61). Auf ein­er 1912 aus­gestell­ten Rech­nung von Thomas Anhell, der in Bru­neck offen­bar eine Buch­binderei und Papi­er- und Schreib­waren­hand­lung betrieb, find­et sich der Anfangs­buch­stabe des Wortes „Rech­nung“ rot, der Rest schwarz gedruckt (Nr. 62). Dies kann als Anspielung auf die mit­te­lal­ter­liche Gewohn­heit gedeutet wer­den, Ini­tialen im Druck oder in der Hand­schrift far­blich her­vorzuheben. Der Titel erhält in diesem Fall aber nicht nur auf­grund der Far­ben und der Type, ein­er beson­ders verzierten Unzialschrift in Großbuch­staben, son­dern auch durch einen luftig-flo­ral gestal­teten Unter­strich in Rot einen beson­deren Charak­ter.

Die zwei Far­ben Rot und Schwarz find­en sich auch auf einem früheren Beispiel ver­wen­det, und zwar ein­er 1902 datierten Rech­nung des Stadt­baumeis­ters Franz Madile (Nr. 63). Der Begriff „Rech­nung“ ist hier in Frak­tur geset­zt, wobei wiederum der Anfangs­buch­stabe in Rot gedruckt wurde. Dieses Blatt stammt (wie ver­mut­lich auch jenes von Anhell) nicht aus der Mahl-Offizin in Bru­neck, son­dern ist sig­niert mit „Ferd. v. Klein­mayr, Kla­gen­furt“.

 

 

Unge­fähr ab 1900 wurde bisweilen der gesamte Seit­en­spiegel in anderen Far­ben als in Schwarz gedruckt, so etwa eine Rech­nung der Gemis­cht­waren­hand­lung des Josef Gasser, die mit dem 17. August 1900 datiert und in einem war­men Rot­braun-Ton gehal­ten ist (Nr. 64).

Eine Rech­nung des Hafn­ers Got­tfried Eliskas­es von 1903 besticht neben der üppi­gen Ver­wen­dung von Jugend­stil­for­men durch die grüne Druck­farbe (Nr. 65). Ger­ade im Fall von Eliskas­es zeigt sich die Freude des Druck­ers am Vari­ieren: Eine Serie von Rech­nun­gen der Jahre 1905, 1907, 1913 und 1914 weist nicht nur unter­schiedliche Orna­mente und Schrif­tarten, son­dern auch ver­schiedene Farb­nu­an­cen in den einzel­nen Stück­en auf (Nr. 66–69).

Das­selbe gilt für die zwei bere­its vorgestell­ten Rech­nun­gen des Malers Anton Huber, die 1913 und 1924 aus­gestellt wur­den. Zwar unter­schei­den sich die Rech­nungsköpfe nicht in der Form von Schrift und Zier­leis­ten, wohl aber in der Farbe (Nr. 34, 35).

 

 

Bemerkenswert sind zwei Rech­nun­gen des Hotels zur Post in Bru­neck, die 1915 und 1917 aus­gestellt wur­den (Nr. 70, 71). Sie zeigen dieselbe Ansicht des Haus­es, die jew­eils der Druck­farbe des Blattes angepasst ist (in einem Fall Ros­t­braun, im zweit­en Fall einem dun­klen Grau­grün).

 

 

Ver­gle­ich­sweise viele Blät­ter wur­den in Blau bedruckt (Nr. 72, 73). Ein beson­ders ansprechen­des Beispiel hier­für ist eine 1912 von Franz Larcher (Mode- und Schnittwaren­hand­lung) aus­gestellte Rech­nung: Dieser Vor­druck spielt sowohl mit ver­schiede­nen Schrif­tarten als auch Zier­leis­ten und ein­er Kar­tusche in Rokoko­for­men (Nr. 74). Auch zwei Rech­nun­gen der „Bau- u. Möbeltischlerei mit Maschi­nen­be­trieb“ des Wil­helm Lunz sind in (rel­a­tiv dun­klen) Blau- bzw. Graublautö­nen gedruckt. Die Orna­men­tik und Seit­engestal­tung ist bei bei­den Exem­plaren beein­druck­end und spiegelt ein­mal mehr die For­men­sprache von His­toris­mus (1906 datiertes Blatt, Nr. 75) und Jugend­stil (1912 datiertes Blatt, Nr. 76) wieder.

Zur Rei­he der ‚Blau­drucke‘ gehören auch zwei deko­ra­tive Rech­nun­gen des „Hôtel Bru­neck“ bzw. „Hotel Stadt Bru­neck“ des Johann Schif­fer­eg­ger (aus­gestellt 1910 und 1912, Nr. 77, 78). Trotz des gerin­gen zeitlichen Abstandes fällt auch an diesen zwei Blät­tern die unter­schiedliche For­men­sprache auf, d.h. der Kon­trast zwis­chen der Ver­wen­dung eher tra­di­tioneller Schriften und Orna­mente in einem und mod­erner­er For­men im anderen Fall.

 

 

Einzi­gar­tig in sein­er grafis­chen Umset­zung ist im Bru­neck­er Bestand ein Brief­bo­gen des Alois Wasser­mann (Gasthaus Blitzburg), der mit dem 19. Sep­tem­ber 1915 datiert ist (Nr. 79). Der in einen bewegten Jugend­stil­rah­men eingestellte Briefkopf wurde in grün­er Farbe gedruckt, was dem Blatt einen exk­lu­siv­en Charak­ter ver­lei­ht.

Zwei Rech­nun­gen der Spezerei‑, Manufaktur‑, Eisen- und Leder­hand­lung des Josef Web­hofer (datiert 1881) hinge­gen begeg­nen in Lila (Nr. 80, 81). Die Druck­sorten dieser Fir­ma weisen eine große Band­bre­ite auf, was Schriften und Orna­mente bet­rifft (Nr. 82–92). In Lila ist auch eine Rech­nung der „Droguerie zum ‚Roten Kreuz‘ des W.v. Zieglauer“ gedruckt (Nr. 93). Diese Farbe kön­nte dieselbe sein wie jene auf ein­er Rech­nung der Uhren­hand­lung des Vig­il Gasser, die mit dem 5. Mai 1887 datiert ist (Nr. 94).

Alle zulet­zt genan­nten Blät­ter weisen kein­er­lei Sig­na­turen auf. Während die Rech­nung von Wasser­mann und jene von Zieglauer wohl nicht in Bru­neck gedruckt wur­den, stam­men die Bögen von Gasser und Web­hofer (mit Aus­nahme der Nr. 90) wahrschein­lich aus der Druck­erei Mahl.

 

 

Markenzeichen

Regel­rechte Fir­men­l­o­gos (Signets), wie wir sie heute ken­nen, d.h. grafis­che Zeichen als Kom­bi­na­tion von Schrift mit bild­haften Ele­menten, sind in den Brief- und Rech­nungsköpfen aus den Bru­neck­er Bestän­den sel­ten. Vielmehr sind in den aller­meis­ten Fällen ein­fach der Name des Inhab­ers oder der Inhab­erin ein­er Fir­ma und deren Tätigkeits­bere­ich aus­geschrieben. Einige Aus­nah­men gibt es aber doch, wenn etwa auch alle­gorische Darstel­lun­gen als Vor­läufer mod­ern­er Logos inter­pretiert wer­den.

Eine Rech­nung der „Schaf­woll­waren-Fab­rik J. Möss­mer & Co. Nachf. Ges.m.b.H.“ etwa, die mit dem 6. April 1923 datiert ist, zeigt in der linken oberen Ecke als kleines Emblem eine am Spin­nrad sitzende Frau mit dem Bei­druck „Reg­istri­erte Schutz­marke“ (Nr. 95).

Eine Kom­bi­na­tion von Schrift und Sym­bol­bild find­et sich auf ein­er Rech­nung der Spedi­tion des Ignaz Moser (datiert 1915, Nr. 96). Hier ist der Name des Fir­menin­hab­ers auf den Anhänger eines geze­ich­neten Pfer­de­fuhrw­erkes mon­tiert. Diese bildliche Darstel­lung dürfte ein eingekauftes Klis­chee gewe­sen sein, das durch die Druck­erei ‚per­son­al­isiert‘ wurde.

Der Buch­händler Karl Voigt ließ zumin­d­est eine sein­er Druck­sorten mit einem Marken­ze­ichen verse­hen. Eine mit dem 8. August 1924 datierte Rech­nung zeigt in der linken oberen Ecke eine hochovale Kar­tusche, in die eine über ein­er Rei­he von Büch­ern ste­hende und die Flügel spreizende Eule dargestellt ist (Nr. 97); das Bild­chen, wohl ein Holzs­tich oder –schnitt, ist mit „Glass“ sig­niert. Es ist wahrschein­lich, dass diese Seite nicht in Bru­neck gestal­tet wurde; der gesamte Blattspiegel entspricht nicht der Mahl’schen For­men­sprache.

Ein weit­eres ‚Logo‘ weist eine Rech­nung des Sat­tlers und Tapezier­ers Josef Gat­ter­er auf, die 1917 aus­gestellt wurde. Im Briefkopf ist mit­tig die Darstel­lung eines aufgezäumten Pfer­des sowie ein sep­a­rat gezeigter Sat­tel zu sehen (Nr. 98). Dieses Emblem kann zugle­ich als Marken­ze­ichen und als Pro­duk­twer­bung inter­pretiert wer­den.

 

 

Die Apotheke von Zieglauer führte ein Signet im Briefkopf, das ihren Namen „zur heili­gen Dreifaltigkeit“ visu­al­isiert und in ein­er kreis­run­den Kar­tusche Gott-Vater und Gott-Sohn zeigt, während der Heilige Geist in der Gestalt der Taube über bei­den Fig­uren schwebt und den oberen Rand der Kar­tusche durch­bricht. Dieses Marken­ze­ichen, dessen Urhe­ber lei­der unbekan­nt bleiben muss, ist in den Bru­neck­er Bestän­den erst­mals auf ein­er 1897 aus­gestell­ten Rech­nung nach­weis­bar (Nr. 99). Die Apotheke selb­st grün­det auf ein­er lan­gen Tra­di­tion: Johann von Zieglauer, Edler von Blu­men­thal, führte das Gewerbe bis 1806 aus, danach über­nahm es sein gle­ich­namiger Sohn. 1838 fol­gte dessen Sohn Johann nach, der auch Bürg­er­meis­ter von Bru­neck war und 1883 ver­starb.[12]

Auch Wal­ter von Zieglauer, Betreiber der bere­its erwäh­n­ten „Droguerie zum ‚Roten Kreuz‘“, ver­wen­dete ein – wenn auch sim­ples – Logo: ein ein­fach­es Griechis­ches Kreuz, das mit­tig in den Rech­nungskopf gestellt ist (Rech­nung datiert 1911, Nr. 93).

Als Marken­ze­ichen kann nicht zulet­zt auch das Zieglauer’sche Fam­i­lien­wap­pen inter­pretiert wer­den, das auf ein­er anderen Druck­sache der­sel­ben Drogerie (datiert 1913) gemein­sam mit der Fir­men­beze­ich­nung und Ort­sangabe „Bru­neck, Tirol“ in den Kopfteil des – in diesem Fall – Notizblattes gedruckt wurde (Nr. 100).

 

 

Die Fir­ma Mahl ver­wen­dete – etwa auf ein­er 1914 aus­gestell­ten Rech­nung – das Buch­druck­er­wap­pen als Signet. Der Rech­nungskopf ist in diesem Fall vier­far­big (schwarz, rot, braun und gelb) und mit ein­er gotisieren­den Schrift gedruckt (Nr. 52). Mit­tig – zwis­chen der aus­geroll­ten Pro­dukt- und Ser­vi­cepalette – find­et sich in ein­er schild­för­mi­gen Kar­tusche die Darstel­lung eines nach herald­isch links blick­enden Greifen, der zwei Drucker­ballen aufeinan­der drückt. Unter­halb des Schildes sind in einem kleinen Quadrat die miteinan­der ver­schränk­ten Buch­staben O (?) und S zu sehen, ver­mut­lich han­delt es sich dabei um ein Mono­gramm des aus­führen­den Kün­stlers. Falls dieses Blatt bei Mahl gedruckt wurde, wurde das Wap­pen wohl zugekauft.

Das Buch­druck­er­wap­pen find­et sich auch auf früheren Rech­nun­gen der Bru­neck­er Druck­erei, namentlich auf jenen mit 1884, 1892, 1896, 1898 und 1903 datierten (Nr. 45–47, 56).

Der Voll­ständigkeit hal­ber sei noch auf einen Stem­pel von Johann Amonn hingewiesen, der auf ein­er Rech­nung von 1915 zu sehen ist und ein ‚Logo‘ zeigt: Die kün­st­lerisch aus­ge­formte Lig­atur der bei­den Anfangs­buch­staben seines Namens J und A, die in eine rechteck­ige und oben und unten mit Zier­leis­ten ger­ahmte Kar­tusche eingestellt ist (Nr. 101). Ein gelun­gener Stem­pel ist auch jen­er des Schlosser­meis­ters Johann Inner­hofer (Abdruck auf ein­er 1913 aus­gestell­ten Rech­nung, Nr. 102). Er zeigt einen Adler im Flug, der einen Schlüs­sel in den Krallen hält. Dieses Motiv kann eventuell als Marken­ze­ichen – in diesem Fall eines Handw­erk­ers – inter­pretiert wer­den, das sich allerd­ings in den gedruck­ten Brief- und Rech­nungsköpfen des Gewer­be­treiben­den nicht wieder­holt.

 

 

Lithografien und Stereotypien

In den Bru­neck­er Bestän­den gibt es auf­fal­l­end wenige lith­o­grafierte Blät­ter, was freilich (auch) am Fehlen ein­er lith­o­grafis­chen Anstalt im näheren und weit­eren Einzugs­ge­bi­et der Stadt liegt, vor allem aber an der Druck­erei Mahl, die gute Alter­na­tiv­en zum Stein­druck anbot. Lith­o­grafien wur­den somit importiert. Dazu gehört eine Rech­nung von Ignaz Franzelin (aus­gestellt am 26. Juni 1920, Nr. 103), die mit „Wagner’sche k.k. Univ. Buch­druck­erei, Inns­bruck“ sig­niert ist.

Der Briefkopf kom­biniert eine Frak­tur- mit mehreren Groteskschriften, die mit Hell-Dunkel- und Schat­ten­ef­fek­ten eine beson­dere Wirkung erzie­len. Die dargestell­ten Zweige und Zapfen ste­hen sym­bol­isch für die Ver­ar­beitung von Holz in dem Betrieb, zu dem eine Holzhand­lung, ein elek­trisches Säge‑, Spalt- und Hobel­w­erk sowie eine Holzstoff- und Pap­pen­fab­rik gehörten. Abge­se­hen davon kann ver­mutet wer­den, dass hin­ter dem Briefkopf bere­its eine aus­ge­feilte Werbe­strate­gie steck­te: Die Darstel­lung appel­liert nicht nur an die visuelle Wahrnehmung, son­dern auch an ein Geruchs­gedächt­nis, das angenehme Gefüh­le her­vor­rufen kann.

Die Bedeu­tung der Fir­ma für das lokale Wirtschaft­sleben wird durch die Nen­nung ein­er ein­stel­li­gen (!) Tele­fon­num­mer unter­mauert.

 

 

Eine Lith­o­grafie find­et sich auch auf ein­er Rech­nung der Fass­binderei des Anton Stau­dacher in Bru­neck, die am 29. Dezem­ber 1895 aus­gestellt wurde (Nr. 104). Der aufwändi­ge Briefkopf zeigt neben viel Orna­men­tik auch zwei Medaillen. Die Lith­o­grafie stammt laut Sig­natur von Alois Härt­ing in Bozen. Ob der Brief­bo­gen als Ganzes in Bozen gedruckt wurde, ist fraglich, es liegt aber nahe.

Eine zweite Lith­o­grafie begeg­net auf ein­er weit­eren Rech­nung der Fass­binderei Stau­dacher, die mit dem 10. Jän­ner 1899 datiert ist (Nr. 105). Auch an diesem Beispiel wird deut­lich, wie inner­halb weniger Jahre kom­plett unter­schiedliche For­men­sprachen zur Anwen­dung kom­men kon­nten. Dieser Rech­nungskopf zeich­net sich im Gegen­satz zum vorigen Briefkopf durch die Wahl dynamisch wirk­ender Schrift­typen aus, auf die Darstel­lung der Medaillen wurde verzichtet. Der Ein­druck von Dynamik ver­stärkt sich dadurch, dass die Schrift schräg geset­zt wurde und visuell eine Aufwärts­be­we­gung sug­geriert. Auch diese Lith­o­grafie stammt von Alois Härt­ing, die Sig­natur bezieht sich in diesem Fall ein­deutig auf das gesamte Blatt.

 

 

Ein eigen­willig gestal­teter Bogen wurde vom Sat­tler und Tapezier­er Johann Hofer am 7. Juni 1908 als Rech­nung aus­gestellt (Nr. 106). Bei der bildlichen Darstel­lung han­delt es sich wohl nicht um eine Lith­o­grafie, son­dern um einen Holzs­tich, wen­ngle­ich dieser sehr fein aus­gear­beit­et wurde. Er zeigt die Verbindung ein­er Jugend­stil-Schrif­tart mit einem Adler, Blu­men und ver­schiede­nen Orna­menten. Die Pro­duk­te der Fir­ma – eine Kutsche und ein Sofa – wirken wie zufäl­lig dazugestellt, sodass das Blatt als Ganzes einen etwas zusam­mengewür­fel­ten Ein­druck erweckt. An die Qual­ität der lith­o­grafierten Blät­ter des Anton Stau­dacher reicht es nicht her­an.

Auch auf ein­er Quit­tung der Druck­erei Mahl, die am 21. Novem­ber 1898 aus­gestellt wurde (Nr. 48), erin­nert der Briefkopf an eine Lith­o­grafie, weist aber ähn­lich feine Schraf­furen sowie die Kom­bi­na­tion von Schrif­tarten, Blu­men und Orna­menten auf wie jen­er von Hofer. Auf dieser Darstel­lung wird expliz­it erk­lärt, dass es sich um eine „Stereo­typ­ie“ han­dle. Diese Tech­nik machte es möglich, Druck­plat­ten auf der Basis von Holzs­tichen (?) zu duplizieren und von den Dup­likat­en unbe­gren­zt Abzüge herzustellen.[13] Stereo­typ­i­en sind wohl auch auf mehreren Rech­nun­gen zu sehen, auf denen Sym­bole für Dien­stleis­tun­gen oder Pro­duk­te aus dem Sor­ti­ment abge­bildet sind wie etwa den Druck­sorten von Anton Mariner (datiert 1906 und 1908), die Brillen, Taschenuhren und Fer­ngläs­er zeigen (Nr. 107–109).

 

 

Was im Bru­neck­er Archiv gän­zlich fehlt, sind lith­o­grafierte Ansicht­en lokaler Fab­riken und Betriebe, wie sie in anderen Städten vor allem in der Zeit zwis­chen etwa 1850 und 1920 üblich waren.[14] Mit manch­mal in ihren Dimen­sio­nen über­trieben mächtig dargestell­ten Gebäu­den, Maschi­nen und Interieurs sowie rauchen­den Schloten und belebten Straßen ver­sucht­en Inhaber*innen, auf die Bedeu­tung ihrer Pro­duk­tion­sstät­ten für eine Stadt oder eine Region hinzuweisen. Der­ar­tige Ansicht­en find­en sich in den Bru­neck­er Bestän­den nur auf Blät­tern, die als Werbeschriften, Ange­bote oder Rech­nun­gen von auswär­ti­gen Fir­men einge­bracht wur­den (Nr. 110).

 

 

Fotografien

Wenige der Bru­neck­er Brief- und Rech­nungsköpfe weisen fotografis­che Darstel­lun­gen als Gestal­tungse­le­ment auf mit dem Zweck, natur­ge­treue Vorstel­lun­gen der Fir­menge­bäude zu ver­mit­teln. Die Repro­duk­tion von Fotografien im Druck war eine Her­aus­forderung, welche die Druck­erei Mahl durch die Tech­nik der Auto­typ­ie löste: Die Bilder wur­den aufgerastert und daraus Klis­chees hergestellt, die in eine Druck­plat­te einge­fügt wer­den kon­nten.[15]

Ein Foto ziert eine Rech­nung des Alois Bernar­di (Gasthof „Mond­schein“ und Fleis­chhauerei), die am 28. August 1915 aus­gestellt wurde (Nr. 111). Das Bild zeigt den heute nicht mehr beste­hen­den Gasthof am Kapuzin­er­platz mit dem Turm der Rainkirche im Hin­ter­grund. Der Brief­bo­gen ist nicht sig­niert, auch die Autoren­schaft des Fotos bleibt im Dunkeln. Her­mann Mahl (1860–1944), der nach dem Tod des Vaters Johann Georg Mahl 1903 die Leitung der Druck­erei in Bru­neck über­nahm, war ein begeis­tert­er Fotograf, der für die Illus­tra­tion von Wan­der- und Reise­führern sowie für Ansicht­skarten aus seinem Haus selb­st fotografierte Motive lieferte.[16] Es ist möglich, dass das Bild von ihm stammt.

Eine Fotografie bildete auch die Grund­lage für das Bild, das auf den bere­its erwäh­n­ten Rech­nun­gen des Hotels zur Post zu sehen ist (Nr. 70, 71). Die Blät­ter sind mit 1907 und 1915 datiert und mit „H. Mahl, Bru­neck“ bzw. „Mahl, Bru­neck“ sig­niert. Für das mit einem Schrift­band und zwei Blüten verse­hene Foto-Klis­chee kön­nte der Zeich­n­er, Maler und Retuscheur Alois Speran­dio ver­ant­wortlich zeich­nen, der 1910 nach Philadel­phia auswan­derte, vorher aber für die Druck­erei in Bru­neck tätig und u.a. auch für die Gestal­tung von Ansicht­skarten zuständig war.[17]

Mit einem Foto des Haus­es warb auch das „Hotel u. Pen­sion Tirol“ der Wal­ly Hohr (1910, Nr. 112). Auch in diesem Fall ist für die Auf­nahme kein Urhe­ber angegeben. Das ver­hält­nis­mäßig klein gedruck­te Bild, die Schrei­bung der Namen von Etab­lisse­ment und Besitzerin mit­tels typografis­ch­er Nachah­mung ein­er Hand­schrift sowie das Belassen von viel Weißraum ver­lei­hen dem Blatt einen ele­gan­ten Charak­ter.

Ein Foto der Betrieb­sstätte ver­wen­dete schließlich auch die Möbel­hand­lung und Bau- und Möbeltischlerei des Josef Kofler für zwei Briefköpfe, die sich auf 1913 und 1917 aus­gestell­ten Rech­nun­gen find­en (Nr. 113, 114); das Blatt von 1917 ist mit „H. Mahl, Bru­neck“, sig­niert. Der Blick stad­tauswärts in Rich­tung Osten ist in der frühen Bru­neck­er Fotografie sehr sel­ten. Er zeigte näm­lich keine Sehenswürdigkeit­en, welche für die Frem­den­verkehr­swer­bung inter­es­sant gewe­sen wären, son­dern ein von Handw­erks­be­trieben und Wohn­häusern geprägtes Vier­tel. Insofern kommt dieser zu Wer­bezweck­en ver­wen­de­ten Auf­nahme heute auch ein doku­men­tarisch­er Charak­ter zu.

 

 

Die Darstellung von Produkten und Dienstleistungen

In der Nen­nung von Pro­duk­ten und Dien­stleis­tun­gen ein­er Fir­ma oder in der grafis­chen Darstel­lung des Sor­ti­ments kommt am deut­lich­sten der Wer­becharak­ter kom­merzieller Druck­sorten zum Aus­druck. Während sich frühe Brief- und Rech­nungsköpfe auf die Nen­nung des Namens der Gewer­be­treiben­den sowie Ort, Datum, Art der Kor­re­spon­denz und Gewer­bezweig beschränk­ten, kam die Darstel­lung ganz­er Pro­duk­t­palet­ten zunehmend in Mode.

Detail­lierte Auflis­tun­gen bieten etwa eine Rech­nung der Papier‑, Schreib­waren- und Musikalien­hand­lung des Johann Amonn (aus­gestellt 1916, Nr. 61) oder ein Rech­nungs­bo­gen des „Delikatessen- und Spezereiwaren-Geschäft[s]“ des Carl Mahl (aus­gestellt 1917, Nr. 115). Let­zteres Blatt fällt auch durch die Ver­wen­dung ein­er beson­deren Schrift, ein­er Groteskschrift mit abgerun­de­ten Schäften, auf.

Einen Briefkopf mit der Auflis­tung von Pro­duk­ten zeigt ein Schreiben von Anton Mariner (aus­gestellt 1923, Nr. 116). Dieser Druck ist überdies bemerkenswert, da er die Stadt Bru­neck in „Neu Ital­ien“ verortet und somit einen Ein­blick in eine Zeit der Unsicher­heit hin­sichtlich der poli­tis­chen Zuge­hörigkeit Südtirols erlaubt.

Eine Rech­nung von Johann Schön­hu­ber (aus­gestellt 1910, Nr. 117) zeigt links auf dem Blatt eine Auflis­tung der Leis­tun­gen und Pro­duk­te und die bildliche Darstel­lung ein­er „Reform-Bade­wanne“.

Eine Pro­duk­tliste ist auch auf ein­er Rech­nung der Drogerie zum Roten Kreuz zu sehen (Nr. 93). Dass darin nur eine Auswahl aus einem viel bre­it­eren Sor­ti­ment erwäh­nt ist, wird durch ein abschließen­des „etc. etc.“ deut­lich ver­mit­telt.

Ein aus­führlich­er Ein­blattdruck mit Pro­duk­t­in­for­ma­tio­nen ist eine hau­seigene Druck­sorte der Druck­erei Mahl. Es han­delt sich hier­bei nicht um Brief- oder Rech­nungspa­pi­er, son­dern um ein Wer­be­blatt, das anderen Druck­sorten beigegeben wer­den kon­nte (Nr. 118).

 

 

Eine Son­der­form der Pro­duk­t­palet­ten stellen die Rech­nun­gen des Hotels zur Post dar (Nr. 70, 71), auf denen eine Liste der ver­füg­baren Leis­tun­gen (Pen­sion, Zim­mer, Früh­stück, Mit­tagessen, Aben­dessen, Getränke, Jause, Licht, Ser­vice, Heizung, Diener­schaft, Omnibus, Wägen, Diverse) vorge­druckt war und zum Zeit­punkt der Erledi­gung abgear­beit­et wer­den kon­nte.

Bildliche Darstel­lun­gen von Pro­duk­ten und/oder Dien­stleis­tun­gen find­en sich auf den Briefköpfen des Hafn­ers Got­tfried Eliskas­es (aus­gestellt 1905–1914, Nr. 66–69), auf denen jew­eils ein Kach­e­lofen zu sehen ist. Die bere­its erwäh­nte Rech­nung der Sat­tler- und Tapezier­w­erk­stätte des Johann Hofer (Nr. 106) zeigt eine Kutsche und ein Sofa.

Auf zwei Rech­nun­gen des Bau- und Maschi­nen­schlossers Johann Inner­hofer (aus­gestellt 1909, Nr. 119, 120) sind jew­eils ein Fahrrad und eine Näh­mas­chine im Rech­nungskopf zu sehen, auf einem weit­eren Blatt ist das Fahrrad durch einen Sparherd erset­zt (aus­gestellt 1913, Nr. 121). Die „Sparherd­fab­rika­tion“ war dabei kein neuer Geschäft­szweig, son­dern sie ist auf den früheren Rech­nungs­bö­gen schriftlich erwäh­nt.

Zwei Sparherde zeigt auch eine Rech­nung des Schlosser­meis­ters und Maschi­nen­händlers Fritz Mayr (ohne Datum, Nr. 122).

 

 

Beispiele aus dem Sor­ti­ment, näm­lich Brillen, Fer­ngläs­er und Taschenuhren, sind – wie bere­its erwäh­nt – auf mehreren Rech­nun­gen des Gold- und Sil­ber­ar­beit­ers Anton Mariner dargestellt (aus­gestellt 1906 und 1908, Nr. 107–109). Wie bei den anderen Pro­duk­t­bildern han­delt es sich hier um Abdrucke ein­fach­er, vielle­icht zugekaufter Klis­chees, die in unter­schiedlich­er Anord­nung in die Druck­plat­ten inte­gri­ert wur­den.

Die Fir­ma Möss­mer warb – wie eben­falls schon gezeigt – nicht mit einem konkreten Pro­dukt, son­dern mit einem Emblem, d.h. der Darstel­lung ein­er am Spin­nrad sitzen­den Frau (1923, Nr. 95). Ignaz Mosers Spedi­tion wurde 1915 durch ein Pfer­de­fuhrw­erk mit Trans­port­wa­gen versinnbildlicht (Nr. 96). Der Fleis­chhauer und Selch­er Karl Ober­hofer warb 1913 mit ein­er appeti­tan­re­gen­den Plat­te, die mit ein­er ganzen Rei­he von Fleisch- und Wurst­waren beladen ist (1913, Nr. 123). Vic­tor Roedl führte 1907 neben ein­er Auflis­tung seines Ange­botes auch die Abbil­dung eines Fahrrads im Briefkopf (Nr. 124). Es han­delt sich dabei inter­es­san­ter Weise um eine andere Aus­führung und nicht den Abdruck jenes Fahrrads, das für die Rech­nun­gen des Johann Inner­hofer ver­wen­det wurde (Nr. 119, 120).

Eine Beson­der­heit in den Bru­neck­er Bestän­den ist eine Wer­bekarte: Ein H. Roedl betrieb in Prag-Bub­na eine Tin­ten­fab­rik; Vic­tor Roedl warb in Bru­neck mit ein­er Druck­sorte dieser Fab­rik, auf der eine Flasche „Copir-Tinte“ zu sehen ist (Quit­tung, aus­gestellt 1901, Nr. 125).

 

 

Auszeichnungen

Einen beson­deren Wer­be­ef­fekt erhoffte man sich auch von der Repro­duk­tion von Medaillen, mit denen Betriebe auf Messen und Ausstel­lun­gen aus­geze­ich­net wur­den. Dabei war es üblich, die Vorder- und Rück­seite der erhal­te­nen Ehren­ze­ichen darzustellen, um den Ein­druck des wertvollen Edel­met­alls noch zu ver­stärken. Die Druck­vor­la­gen für die Medaillen kon­nten zum Teil direkt auf den Ausstel­lun­gen erwor­ben wer­den.[18] Die in Brief- und Rech­nungsköpfen inte­gri­erten Medaillen weisen somit nicht nur auf die Qual­ität von Pro­duk­ten und Dien­stleis­tun­gen, son­dern auch auf die Wer­betätigkeit von Unternehmen hin.

Hart­mann Hin­ter­hu­ber (Gasthof zur Gold­e­nen Rose, Fleis­chhauerei und Selcherei) etwa warb mit ein­er Ver­di­en­stmedaille, die er 1908 in Karls­bad erhal­ten hat­te (Nr. 126), wo eine inter­na­tionale Ausstel­lung für Han­del, Gewerbe und „Social-Hygiene“ aus Anlass des 60jährigen Regierungsju­biläums von Kaiser Franz Josef I. stattge­fun­den hat­te.

Das 1816 gegrün­dete „Oefen- und Thon­waren-Geschäft“ von Josef Kunt­ner kon­nte auf zwei Medaillen ver­weisen: zum einen auf einen Ehren­preis des k.k. Han­dels-Min­is­teri­ums in Wien (Ehren-Diplom 1887), zum anderen auf die bei der Tirol­er Lan­desausstel­lung 1893 erhal­tene „Bronzene Staatsmedaille“ des­sel­ben Min­is­teri­ums (Nr. 127–129).

Die Mahl’sche Buch­druck­erei und Hand­lung ver­suchte durch eine sil­berne Medaille der Han­dels- und Gewer­bekam­mer Bozen zu überzeu­gen, die man 1887 bei ein­er Gewerbe- und Indus­trie-Ausstel­lung erhal­ten hat­te (Nr. 46, 47). 1893 kam eine Medaille der Tirol­er Lan­des-Ausstel­lung in Inns­bruck hinzu, die das Unternehmen for­t­an in ver­schiede­nen Rech­nungsköpfen zeigte (Nr. 55–57, 59, 60). Das let­zte Mal ist eine der Medaillen auf ein­er im Jahr 1914 aus­gestell­ten „Inser­at-Rech­nung“ für den Puster­taler Boten, die von der Druck­erei aufgelegte Lokalzeitung, zu sehen (Nr. 58).

Die Fass­binderei des Anton Stau­dacher prahlte mit zwei Medaillen, die dem Betrieb bei ein­er Gewerbe-Ausstel­lung in Bozen 1887 und bei der Lan­desausstel­lung in Inns­bruck 1893 ver­liehen wor­den waren (Nr. 104, 130).

Die Buch­binderei und Buch­hand­lung des Karl Voigt warb mit Medaillen der­sel­ben bei­den Ver­anstal­tun­gen (Nr. 131–134).

Auch der Kupfer­schmied und Instal­la­teur Franz Rieger wusste die Strahlkraft von Edel­met­all für sich zu nutzen. Er warb mit einem Ersten Preis für „Bran­ntwein­brenn-Appa­rate“ sowie einem „Staat­spreis für land­wirth­schaftliche Ver­di­en­ste“ der „Landwirtschaftliche[n] Lan­des-Ausstel­lung in Tri­ent 1875“ (Nr. 135).

 

 

Stempel

Stem­pelab­drücke dien­ten als Ersatz für Brief- oder Rech­nungsköpfe, wenn eine Fir­ma, ein Handw­erk­er oder eine Händ­lerin nicht die Möglichkeit oder das Geld hat­te, eigene Druck­sorten gestal­ten zu lassen. In diesem Fall kon­nten Fir­men­stem­pel, die zum Teil dur­chaus ansprechend gestal­tet wur­den, Ein­druck machen und boten die Möglichkeit, mit ver­gle­ich­sweise geringem Aufwand eine Rech­nung, Quit­tung oder ein Anschreiben zu per­son­al­isieren. Stem­pel standen dabei nicht nur in Konkur­renz zu Brief- und Rech­nungsköpfen, son­dern kon­nten dur­chaus auch zusät­zlich ver­wen­det wer­den – abge­se­hen von Datums‑, Ein­gangs- oder Sig­nier­stem­peln, die eigene Funk­tio­nen hat­ten (haben).

Während Gum­mis­tem­pel aus Naturkautschuk seit der Mitte des 19. Jahrhun­derts Ver­bre­itung fan­den, begeg­nen Stem­pelab­drücke in den Bru­neck­er Akten ver­mehrt seit dem Beginn des 20. Jahrhun­derts. Wie die Brief- und Rech­nungsköpfe wur­den auch Stem­pel der jew­eili­gen Mode angepasst, wobei sich aber ver­muten lässt, dass einzelne Stücke über Jahrzehnte hin­weg ver­wen­det wur­den. Gestem­pelt wurde meis­tens in Blau und Vio­lett, sel­tener mit schwarz­er und rot­er Farbe. Die Frage, woher die Bru­neck­er Geschäft­sleute ihre Stem­pel bezo­gen, kann freilich nicht beant­wortet wer­den; die Fir­ma Mahl allerd­ings hat­te wie wohl auch die anderen Buch- und Schreib­waren­hand­lun­gen entsprechende Ange­bote parat: „Stampiglien aller Art wer­den zu Fab­rik­spreisen besorgt, eben­so Siegel­marken“, heißt es auf dem bere­its vorgestell­ten Wer­be­blatt (Nr. 118).

Frühe Stem­pelab­drucke im Bru­neck­er Bestand sind jen­er des Anton Sin­ner (Nr. 1) und jen­er des „Ig. Franzelin in Bru­neck“ auf ein­er mit dem 27. Dezem­ber 1889 datierten Rech­nung (Nr. 136). Ein weit­er­er früher Abdruck ist jen­er des Glasers Josef Neuhauser, der auf ein­er 1890 aus­gestell­ten Rech­nung begeg­net (Nr. 137). Zu den frühen Beispie­len gehört fern­er eine Stampiglie des Fotografen Albuin Johann Mariner, die auf ein­er Rech­nung vom 7. Jän­ner 1892 ihren Abdruck hin­ter­lassen hat (Nr. 138, bess­er erkennbar auf ein­er späteren Quit­tung von 1920, Nr. 139). Der dreizeilige Schriftzug ist hier in eine merk­würdig orna­men­tierte rechteck­ige Kar­tusche eingestellt, die an einen gedruck­ten Rah­men in einem Rech­nungskopf der „Klei­der­ma­ch­er“ Prün­ster & Eliskas­es erin­nert (1887, Nr. 140).

Merk­würdig antiquiert wirkt auch ein Abdruck des „Joh. Schön­hu­ber, Galanterie-Baus­pen­gler, Glas: Porze­langeschäft Bru­neck“, der zwar auf ein­er Rech­nung von 1907 zu find­en ist (Nr. 141), dessen Stem­pelform aber wohl älter ist und schon länger im Gebrauch stand.

 

 

Ver­gle­ich­sweise schöne Exem­plare von Stem­peln sind etwa der Abdruck des Schlosser­meis­ters und Elek­trotech­nikers Peter Brun­ner auf ein­er 1915 aus­gestell­ten Rech­nung (Nr. 142) oder jen­er der Papi­er- und Schreib­waren­hand­lung des Johann Amonn (1915, Nr. 101).

Über einen ansprechend gestal­teten Stem­pel ver­fügte auch der Bild­hauer Alois Hauser (1906, Nr. 143). Bemerkenswert ist ein ital­ienis­chsprachiger Abdruck des „Berto­let­ti Anto­nio, Impren­di­tore, Bru­neck“ auf ein­er 1892 in Mon­tal aus­gestell­ten „Spi­tal Anweisung“ (Nr. 144).

Text­lastig erscheint ein Stem­pelab­druck auf ein­er 1913 datierten Rech­nung, der sowohl über die Fir­mengeschichte als auch das Ange­bot informiert: „Friedrich Hempel, Rupert Gschliesser’s Nach­folg., Maschi­nen­hand­lung und mech­a­nis­che Werk­stätte, Elek­trotech­nis­ches Bureau, Fil­iale Bru­neck“ (Nr. 145).

Ein Stem­pel der „Delikatessen- u. Selch­waren-Hand­lung“ des Josef Horak zeigt eine Schinkenkeule (1910) und somit einen ver­bildlicht­en Pro­duk­thin­weis (Nr. 32).

 

 

Beson­ders gelun­gen ist der bere­its erwäh­nte Stem­pel des Schlosser­meis­ters Johann Inner­hofer, der einen Adler im Flug mit einem Schlüs­sel in den Krallen zeigt (Rech­nung datiert 1913, Nr. 102). Ein ‚sprechen­der‘ Stem­pel ist auch jen­er des Thomas Wielander, Rauch­fangkehrermeis­ter in Bru­neck, auf dem ein Kam­in­feger in voller Mon­tur und mit Leit­er abge­bildet ist (1911, Nr. 146). Ein Stem­pel des Mechanikers Wil­helm Klötzer (Rech­nung dat. 1902, Nr. 147), der in Mer­an und Bru­neck Nieder­las­sun­gen hat­te, ist eben­falls recht aufwändig gestal­tet.

Um nicht nur Män­ner zu erwäh­nen, sei auf den Stem­pelab­druck der Therese Stein­er (1918, Nr. 148), die in Bru­neck eine „Mode‑, Kon­fek­tion- u. Pelzwaren­hand­lung“ betrieb, eben­so hingewiesen wie auf zwei unter­schiedliche Stampiglien der Anna Tin­khauser, die in ein­er „Hand­lung u. Seil­erei“ arbeit­ete (1915 und 1922, Nr. 149, 150). Auf ein­er Rech­nung des Seil­er­meis­ters Georg Tin­khauser aus dem Jahr 1911 find­et sich ein Abdruck mit der Auf­schrift „Georg Tin­khauser, Sei­l­ergeschäft, Bru­neck, Tirol“ (Nr. 151). Daneben ist in ein­er Wap­penkar­tusche das Zun­ftze­ichen der Seil­er dargestellt.

 

 

Max Schelle, Betreiber der Zieglauer’schen Apotheke, ver­wen­dete bere­its im Jahr 1900 eine Kom­bi­na­tion aus Fir­men- und Datumsstem­pel (Nr. 152). Der Bau­un­ternehmer Franz Müller ver­fügte sog­ar über einen Sig­nier­stem­pel, d.h. über eine Nachah­mung sein­er Unter­schrift (Liefer­schein aus­gestellt 1915, Nr. 153).

Eine sel­ten ver­wen­dete Son­der­form des Stem­pels war der Prägestem­pel. Dieser ist im unter­sucht­en Bestand vor­erst nur für zwei Gewer­be­treibende nach­weis­bar: den Schmied Alois Liens­berg­er („A. Liens­berg­er / Schmid­meis­ter / Bru­neck“), der diese Form des Stem­pels rel­a­tiv früh, im Jahr 1883, anwandte (Nr. 154), sowie für Ursu­la Walde. In ihrem Fall find­et sich der Stem­pel auf ein­er nicht datierten Rech­nung der „Seifen & Kerzen Fab­rik“ (Nr. 155), die aus den 1870er oder 1880er Jahren stam­men dürfte. Er hat­te offen­bar die Funk­tion, den auf dem älteren Rech­nungs­bo­gen aufge­druck­ten Namen „Johann Walde“ zu kor­rigieren und damit das Blatt weit­er­hin ver­wend­bar zu hal­ten.

 

 

Import & Export

In den Ver­wal­tungsak­ten des Bru­neck­er Stadt­mag­is­trates gibt es Werbeschriften, Ange­bote und Rech­nun­gen, die von Fir­men aus der gesamten Hab­s­burg­er­monar­chie und darüber hin­aus ein­gere­icht wur­den und die oft­mals beein­druck­ende Brief- oder Rech­nungsköpfe aufweisen. Für die vor­liegende Studie kon­nten freilich nur die Stücke von Bru­neck­er Fir­men Beach­tung find­en. Hingewiesen sei den­noch auf einzelne Druck­sachen von Gewer­be­treiben­den in der näheren Umge­bung der Stadt, etwa mehrere Rech­nun­gen des „k. k. Tabak‑, Pul­ver- und Spielka­rten-Ver­schleiß“ des Alois Hell­weger in St. Loren­zen, die aus der Offizin Mahl stam­men. Die Fir­ma Hell­weger war zugle­ich „Nieder­lage der Mar­burg­er Dampfmüh­le Karl Scherbaum & Söhne“ sowie „Lager von Getrei­de, Port­landze­ment etc.“ und Vertreiberin von „Munitionsgegenstän-de[n] aller Art“ (Nr. 156).

Die „Erste Puster­taler-Ziegelfab­rik D. Madile & M. Möss­lach­er“ war in Olang ange­siedelt, betrieb aber ihr „Cen­tral-Bureau“ in Bru­neck. Entsprechend wurde eine „Fak­tu­ra“ für den Stadt­mag­is­trat am 31. Okto­ber 1908 in Bru­neck aus­gestellt (Nr. 157). Die bere­its erwäh­nte Rech­nung des Stadt­baumeis­ters Franz Madile wurde am 25. Jän­ner 1902 eben­falls in Bru­neck aus­ge­fer­tigt, obwohl die Fir­ma in Kla­gen­furt ansäs­sig war (Nr. 63).

Der Zim­mer­ermeis­ter Chrisant Ober­par­leit­er stellte seine eben­falls bei Mahl in Bru­neck gedruck­ten Rech­nun­gen in Aufhofen aus, etwa ein Beispiel vom 31. Dezem­ber 1910 (Nr. 158).

Franz Rieger, ein in Bozen ansäs­siger Kupfer­schmied und Instal­la­teur, betrieb in Bru­neck eine Fil­iale. Aus den Rech­nun­gen dieses Betriebes lassen sich Details zur Fir­mengeschichte rekon­stru­ieren: 1898 ist noch von der Zweig­stelle in Bru­neck die Rede (Nr. 135), 1905 und 1906 hinge­gen von einem selb­ständi­gen Betrieb in der Bru­neck­er unteren Stadt­gasse, während das „Haupt­geschäft“ weit­er­hin in Bozen blieb. Im Briefkopf wurde zunächst noch auf die Bru­neck­er Vorgänger­fir­ma ver­wiesen: „vor­mals J. Starch“ (Nr. 159, 160).[19]

Wie Rieger hat­ten auch die „Pusterthaler Schaf­woll­waren-Fab­riken“ des Josef Möss­mer zwei Fir­men­sitze, in diesem Fall in Sand in Taufers und Bru­neck (Rech­nun­gen datiert 1901 und 1907, Nr. 161, 39).

 

 

Find­en sich im unter­sucht­en Sam­ple also Druck­sorten, die in Bru­neck hergestellt wur­den und nicht (nur) von Bru­neck­er Fir­men ver­wen­det wur­den, so gab es umgekehrt lokale Dienstleister*innen, die ihr Brief- und Rech­nungspa­pi­er importierten.

Ein Rech­nungskopf der Spezerei‑, Manufaktur‑, Eisen‑, Eisen­waren- und Leder­hand­lung des Josef Web­hofer mit feinen Jugend­stil­for­men gehört zu den ele­gan­testen Stück­en im Bru­neck­er Bestand („Fak­tu­ra“, 1913 aus­gestellt, Nr. 162). Der Bogen selb­st ist in Grün-Grau vorge­druckt, im Rech­nungskopf alteriert diese Farbe mit vio­let­ten Schrift­for­men und Orna­menten. Das Stück ist mit „Jacob Honig & Sohn, Wien II“ sig­niert.

 

 

Eine Beson­der­heit der Fir­ma Web­hofer war auch die Ver­wen­dung von Blät­tern, die bei­d­seit­ig bedruckt waren: Eine 1886 aus­gestellte Quit­tung (Nr. 163) zeigt rück­seit­ig die Abbil­dung ein­er Dose mit „Fleisch-Extract“ der Liebig Com­pa­ny. Ver­mut­lich wurde hier eine importierte Druck­sorte ver­wen­det, die der Bru­neck­er Fir­ma als Wer­beartikel zur Ver­fü­gung stand.

Eine von Johann Schön­hu­ber 1916 aus­gestellte und gestem­pelte Rech­nung stammt offen­bar aus einem in Wien hergestell­ten Papierblock (Nr. 164). Das in blauer Farbe vorge­druck­te Blatt weist als Her­steller- und Typenangabe aus: „Lager­sorte Nr. 732. ‚Etoile‘. Ges. gesch. M. Josef Stern, Wien, IV/1, Mar­gareten­str. 44.“ Auf diesel­ben Vor­drucke griff der Bru­neck­er Mode- und Schnittwaren­händler Franz Larcher 1917 zurück (Nr. 165). Ein anderes Rech­nungs­blatt, das 1924 vom „Her­ren- und Damen­schnei­der“ Peter Peint­ner aus­gestellt und gestem­pelt wurde, ist eben­falls in blauer Farbe bedruckt und trägt den Ver­merk: „Vere­ins­buch­druck­erei Bozen“ (Nr. 166).

Eine Druck­sorte von „Anton Staudacher’s Faßbinderei in Bru­neck“ (Rech­nung aus­gestellt 1907, Nr. 130) weist am linken unteren Rand des Bogens die Sig­natur „C.A. Czich­na, Druck­erei, Inns­bruck“ auf, wom­it die 1841 gegrün­dete lith­o­grafis­che Anstalt des Carl Alexan­der Czich­na gemeint ist.

Lith­o­grafierte Rech­nungs­blät­ter, die vom Kaminkehrer Anton Lan­er etwa 1874 und 1876 ver­wen­det wur­den, stam­men hinge­gen von der lith­o­grafis­chen Anstalt von „T. Schneider’s Witwe“ in Graz (Nr. 179).

 

 

Ausblick

Die Unter­suchung der Briefköpfe Bru­neck­er Gewer­be­treiben­der und Händler*innen führt zu inter­es­san­ten Erken­nt­nis­sen zur Geschichte der städtis­chen Wirtschaft, beleuchtet aber auch die Geschichte der Buch­druck­erei und Schrift­set­zerei sowie die Entwick­lung der Wer­bung im kle­in­städtis­chen Milieu am Aus­gang des 19. und Beginn des 20. Jahrhun­derts. Aus­geklam­mert blieben in der vor­liegen­den Studie Druck­sorten der Sparkasse, von Ver­sicherun­gen, Recht­san­wäl­ten und Ärzten. Nicht zum Bere­ich des Kom­merziellen gehören die Blät­ter der städtis­chen Admin­is­tra­tion, etwa jene des Stadt­mag­is­trats, des Stadt­spi­tals oder des städtis­chen Elek­triz­itätswerks, die zumeist von der Druck­erei Mahl hergestellt wur­den und rel­a­tiv schmuck­los sind. Auch sie wur­den hier nicht berück­sichtigt.

Ein beson­ders schönes Stück, das stel­lvertre­tend für nicht-kom­merziell ver­wen­dete Briefköpfe ste­hen soll, ist ein Schreiben des Bru­neck­er Turn­vere­ins (datiert 1871, Nr. 167). Dieses ansprechend gestal­tete Blatt wurde bei Mahl in drei Far­ben (grün, rot und schwarz) gedruckt. Es zeigt inner­halb ein­er üppig mit Rokoko­for­men verzierten Kar­tusche die Wahlsprüche „Gut Heil“ und „kraft und muth der turn­er gut“ sowie an ander­er Stelle ein weit­eres Mal den Spruch „Gut Heil!“ in Frak­turschrift.

Zwei gedruck­te Briefköpfe aus dem Jahr 1913 sind für den Bru­neck­er „Win­ter­sport­club“ über­liefert (Nr. 168, 169).

 

 

Die Brief- und Rech­nungsköpfe erzählen bisweilen ganze Geschicht­en von Betrieben, die es längst nicht mehr gibt. Ein beson­ders anschaulich­es Beispiel hier­für ist die Fir­ma Voigt. Eine erste Rech­nung (datiert 1883, Nr. 170) stammt von „J.H. Voigt’s Buch­hand­lung und Buch­binderei“. Auch 1884 wurde eine Rech­nung von Johann Hein­rich Voigt aus­gestellt (Nr. 171). 1899 war offen­bar Karl Voigt als Betreiber ein­er Buch­hand­lung und Buch­binderei nachge­fol­gt, dessen Waren­palette „Schreib- und Zeichen-Req­ui­siten, Schul­büch­er und Schu­lar­tikel, Papi­er und Tin­ten, Goldleis­ten und Rah­men“ umfasste (Nr. 172, 131, 132).

1902 wurde erst­mals in einem Rech­nungskopf die Witwe Anna Voigt als Inhab­erin von Carl Voigt’s Buch- und Kun­sthand­lung genan­nt (Nr. 133). 1906 taucht Lud­wig May­er als Inhab­er oder Geschäfts­führer auf (Nr. 173), der 1908 wieder gestrichen ist (Nr. 174). 1915 ist von ein­er Buch- und Kun­sthand­lung die Rede (Nr. 175), wobei sich let­zter­er Begriff nicht auf den Han­del mit Kun­sto­b­jek­ten, son­dern auf „Kunst‑, Musikalien‑, Schreib- und Zeichen­req­ui­siten“ bezieht, wie aus ein­er Rech­nung von 1919 her­vorge­ht (Nr. 176).

In den 1920er Jahren ver­fes­tigte sich die Beze­ich­nung der Fir­ma schließlich zu „K(arl) Voigt, Bru­neck, Buch- und Papier­hand­lung“ (Nr. 177, 97).

 

 

Hingewiesen sei abschließend auf ein Blatt des Josef Leit­ner, der die „Marzel-Müh­le“ an der Rienz betrieb und am 13. Dezem­ber 1915 „für Waschbank an der Plar­er-Wiere“ zehn Kro­nen in Rech­nung stellte (Nr. 178). Sowohl die „Marzel-Müh­le“ als auch die Waschbank sind längst ver­schwun­den, auch die Wiere (offene Wasser­leitung) lebt nur als schwarz-weiße Rem­i­niszenz auf his­torischen Fotografien weit­er.

 

 

Diese Rech­nung ste­ht sym­bol­haft für weit­ere Auswer­tun­gen, die neben der grafis­chen Gestal­tung der Blät­ter auch ihre ‚Befül­lung‘ ein­beziehen und die Kom­bi­na­tion aller Infor­ma­tio­nen für die Erforschung der Stadt‑, Kul­tur- und All­t­ags­geschichte frucht­bar machen kön­nen.[20]

Dass der vor­liegende Beitrag also nur ein Anstoß für weit­ere Forschun­gen sein kann, liegt auf der Hand. Eben­so, dass eine genauere Analyse von Brief- und Rech­nungs­bö­gen etwa auch in Kom­bi­na­tion mit der Unter­suchung der zeit­genös­sis­chen Presse, im konkreten Fall etwa von Anzeigen der lokalen Fir­men im Pustert(h)aler Boten, zu Erken­nt­nis­sen beitra­gen kann. Paul Wiet­zorek beze­ich­net Briefköpfe, Rech­nungs­bö­gen und Anzeigen als „beson­dere his­torische Quel­len­gat­tung, sei es zur Stadt- und Lan­des­geschichte, zur Indus­trie- und Wirtschafts­geschichte, zur Fir­men- und Kul­turgeschichte, zur Fam­i­liengeschichte, zur Geschichte der frühen Wer­bung oder auch der Geschäftssprache auf den For­mu­la­ren“[21] und würdigt damit die Vorzüge ein­er reich­halti­gen und span­nen­den Über­liefer­ung, die in vie­len Archiv­en noch auf ihre Ent­deck­ung wartet.

 

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Anmerkungen

[1] Michael Hochedlinger, Aktenkunde. Urkun­den- und Akten­lehre der Neuzeit (His­torische Hil­f­swis­senschaften), Wien/München 2009, 131–132.

[2] Vgl. Mar­tin Harpf, gründen/fondare, in: Vere­in Bru­nop­o­lis (Hg.), 1870: Auf­bruch ins Grün. 150 Jahre Grün­dung des Stadtver­schönerungsvere­ins Bru­neck / Eva­sione nel Verde. 150 anni dal­la fon­dazione del­lo Stadtver­schönerungsvere­in di Bruni­co, Bru­neck 2020, 31–33; Andreas Ober­hofer, Her­mann Mahl (1860–1944), Ansätze für eine Biografie, in: Vere­in für Kul­tur und Heimatpflege Bru­neck (Hg.), Her­mann Mahl: Pio­nier der Farb­fo­tografie im Puster­tal / Pio­niere del­la fotografia a col­ori in Val Pus­te­ria, Bru­neck 2017, 15–35.

[3] Clau­dia Sel­heim, Der erste Ein­druck. Zur Selb­st­darstel­lung Biele­felder Unternehmen auf Briefköpfen im 19. und 20. Jahrhun­dert, in: Ravens­burg­er Blät­ter, 1996, Heft 2, 37–44, hier: 37.

[4] Mar­ti­na Ober­mair, Gewer­be­to­pogra­phie des Stadt- und Ober­amts­gericht­es Bru­neck in der Zeit von 1700 bis 1860, Diss. phil. Inns­bruck 1984/85, 452.

[5] Ober­mair, Gewer­be­to­pogra­phie, 223.

[6] Ober­mair, Gewer­be­to­pogra­phie, 461.

[7] Ober­mair, Gewer­be­to­pogra­phie, 461.

[8] Ober­mair, Gewer­be­to­pogra­phie, 447.

[9] Hochedlinger, Aktenkunde, 122.

[10] So ist etwa eine Rech­nung der Fir­ma „Dr. Block & Co.“ in Boden­bach an der Elbe (Böh­men, heute ein Stadt­teil von Děčín, Tetschen) auf sat­trosa­far­ben­em Papi­er gedruckt, Nr. 21.

[11] Diese Ankündi­gun­gen find­en sich spo­radisch in den Ver­wal­tungsak­ten im Stadtarchiv. Im Archiv des Män­nerge­sangvere­ins Bru­neck 1843 hinge­gen sind sie – als Anla­gen zur Vere­in­schronik – lück­en­los über­liefert.

[12] Ober­mair, Gewer­be­to­pogra­phie, 233–234.

[13] Vgl. Win­frid Glock­er, Druck­tech­nik. Ein Begleit­buch zur Ausstel­lung im Deutschen Muse­um, München 2007, 65.

[14] Vgl. Mar­tin Eduard Fis­ch­er, Briefköpfe, Zeit­doku­mente und Quellen zur Bau- und Wirtschafts­geschichte, in: Olt­ner Neu­jahrs­blät­ter 38 (1980), 34–39; Sel­heim, Selb­st­darstel­lung; Paul Wiet­zorek, Indus­trie in Krefeld – Geschichte und Selb­st­darstel­lung Krefelder Fir­men auf Briefköpfen, Rech­nungs­bö­gen und Anzeigen, in: Der Nieder­rhein 3/2021, 105–114; Christoph Bertsch, Fir­men­briefköpfe: Gestal­tung und Aus­sage­wand­lun­gen unternehmerisch­er Gebrauchs­graphik, in: Galerie im Taxis­palais / Insti­tut für Kun­st­geschichte der Uni­ver­sität Inns­bruck (Hgg.), Das Bild der Indus­trie in Öster­re­ich. 1800 Malerei Graphik 1900. 1980 Pro­jekt die Tabak­fab­rik Schwaz 1988, Inns­bruck 1988, 39–47.

[15] Vgl. Glock­er, Druck­tech­nik, 152–167; Ernst Rebel, Druck­grafik. Geschichte und Fach­be­griffe (Reclams Uni­ver­sal-Bib­lio­thek 18649), Stuttgart 22009, 160–162.

[16] Vgl. Vere­in für Kul­tur und Heimatpflege Bru­neck (Hg.), Her­mann Mahl: Pio­nier der Farb­fo­tografie im Puster­tal / Pio­niere del­la fotografia a col­ori in Val Pus­te­ria, Bru­neck 2017.

[17] Mar­tin Harpf, Span­nende Ein­blicke in das Fotoarchiv Mahl, in: Mar­tin Harpf / Archiv Mahl – dip­druck (Hg.), „Aus dem alten Bru­neck­er­leben“. Fotografien aus dem Archiv Mahl, Bru­neck 2019, 9–47, hier 35–37.

[18] Sel­heim, Selb­st­darstel­lung, 38.

[19] Zu Josef Stark vgl. Ober­mair, Gewer­be­to­pogra­phie, 323, 330.

[20] Zu weit­er­führen­den Fragestel­lun­gen und ver­gle­ichen­den Unter­suchun­gen vgl. Pietro Mar­sil­li, Le scritte sopra gli scrit­ti: Carte intes­tate dell’Archivio Stori­co del Comune di Tren­to tra il 1891 e 1910 / Gestal­tetes Brief­pa­pi­er aus dem His­torischen Archiv der Gemeinde Tri­ent zwis­chen 1891 und 1910, Tri­ent 1991, 11–54, 40–44.

[21] Wiet­zorek, Indus­trie, 105.

 


Impressum

Konzept und Umset­zung: Stadtarchiv Bru­neck 2022. Text: Andreas Ober­hofer. Alle Bilder unter­liegen der Cre­ative-Com­mons-Linzenz CC BY-NC 4.0. Alle Orig­i­nale wer­den im Stadtarchiv Bru­neck ver­wahrt.