Kapuzinerplatz

Der Name des Platzes wurde mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 163 vom 6. November 1966 verankert. In der Zeit des Faschismus trug der Platz nur den italienischen Namen "Piazza dei Cappuccini", in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre wurde er in "Piazza IX Maggio" umbenannt.

"Kapuzinerplatz" ist dies die historische Bezeichnung für den Platz vor der Kapuzinerkirche.

1625 hatte der Brixner Fürstbischof Hieronymus Otto Agricola dem Kapuzinerorden die Erlaubnis erteilt, eine Niederlassung in Bruneck zu errichten. Die Patres erhielten den nötigen Grund in der Aue, das sogenannte Spitalangerle, wo sie die Kapuzinerkirche (eingeweiht 1627) und ein Kloster errichteten. Der entstehende Platz wurde zum Kapuzinerplatz. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite befinden sich das alte Spital (gegründet 1358) und die Spitalskirche. An der Brücke hinter der Spitalskirche (eingeweiht 1381, kompletter Umbau 1759-1760) lag das "Untere Bad", darum wurde die Brücke früher als "Baderbrücke" (später "Reichsbrücke" oder "Ärarialbrücke") bezeichnet.

An das Spital anschließend gab es bis zur Umgestaltung des Platzes im Jahr 1938 noch mehrere Häuser, darunter die alte Zollstätte und den Gasthof "Am Schwarzen Rössl". Heute stehen an ihrer Stelle ein Verwaltungsgebäude der Telecom und das Alpinidenkmal, im Volksmund "Kapuzinerwastl" genannt, das 1938 fertiggestellt wurde und seitdem ein häufiges Ziel von Sprengstoffanschlägen und Sabotageakten war. An der Stelle des heutigen Kulturhauses "Michael Pacher" (eröffnet 1983) stand früher der Gasthof "Zum Goldenen Stern", der zuletzt als Kaserne (zunächst k.k. Stern-Kaserne, dann "Caserma Monte Pasubio") und als Behelfswohnheim verwendet wurde, bis ihn 1969 die "Heinrich-von-Stuck-Genossenschaft" auf dem Tauschweg erwarb.

Literatur | bibliografia:

  • Stefan Lechner (Hg.), Der lange Weg in die Moderne. Geschichte der Stadt Bruneck 1800-2006, Innsbruck 2006. Hubert Stemberger, Bruneck und Umgebung (Südtiroler Gebietsführer 7), Bozen 1988.