Zeittafel

Anmerkung: Diese Zeittafel wurde von Dr. Hubert Stemberger (1921–2002) erstellt, das Manuskript befindet sich heute in seinem Nachlass im Stadtarchiv Bruneck (Mappe 20). Auch wenn manche Dinge nicht ganz dem aktuellen Stand der Forschung entsprechen, wurden alle Informationen Stembergers beibehalten. Die Rechtschreibung wurde leicht modernisiert.

Erste Seite des Typoskripts von Hubert Stem­berg­er. © Stadtarchiv Bru­neck.

Bruneck

Im Jahre 1091 übertrug Kaiser Hein­rich IV. der bis­chöflichen Kirche von Brix­en die Graf­schaft im Puster­tal. Diese umfasste im Haupt­tal das Gebi­et vom Gsieser Bach im Osten bis zum Payr­bach bei St. Sig­mund im West­en; außer­dem gehörten die bei­den großen Seit­en­täler, das Taufer­er Ahrn­tal und das Gader­tal dazu. Der Bischof von Brix­en wurde somit, als Lehens­mann des Kaisers, auch weltlich­er Herr dieser Gebi­ete.

Um die Mitte des 13. Jahrhun­derts erbaute Bischof Bruno von Bul­len­stät­ten und Kirch­berg zum besseren Schutz sein­er Län­dere­in Schloss Bru­neck und begann auch mit der Anlage der Stadt. Schon bald wurde Bru­neck, das wohl den Namen seines Grün­ders trägt, Sitz des bis­chöflichen Ver­wal­tung, die bish­er im Dorfe Aufhofen lag.

  • 1256 Erste in Bru­neck aus­gestellte Urkunde.
  • 1271 Als Schlosshauptleute wer­den genan­nt: „Bertoldus et Ruber­tus frater suus .….“
  • 1223–36 Unter Bischof Albert von Enna wer­den die Ring­mauern und der Stadt­graben vol­len­det; Bru­neck wird bere­its als Stadt genan­nt.
  • 1234 Erste Erwäh­nung ein­er Frauenkirche an der Stelle der heuti­gen Pfar­rkirche „Zu unser­er lieben Frau“.
  • 1340 Der Bürg­er Niklaus der Stuck erbaut auf dem Raine unter­halb des Schloss­es eine Kapelle, die spätere Rainkirche.
  • 1358 Stiftung des Spi­tales durch Hein­rich von Stuck.
  • 1370 Erbau­ung eines Widums und Stiftung zweier Priester; Bru­neck gehört noch zur Urp­farre St. Loren­zen.
  • 1370 Frei­heit zur Abhal­tung eines Wochen­mark­tes am Sonnabend.
  • 1371 Die Stadt erhält die Hohe Gerichts­barkeit.
  • 1410 Erbau­ung der Neukirche; heute Kirche der Ursu­li­nen.
  • 1460 Der Bischof von Brix­en, Kar­di­nal Niko­laus Cusanus, wird auf Schloss Bru­neck von Her­zog Sig­mund von Tirol gefan­gengenom­men.
  • 1475 In ein­er Bäckerord­nung wird auf eine viel ältere Stad­tord­nung hingewiesen.
  • 1498 Michael Pach­er, der große Bild­hauer und Maler der späten Gotik, in Salzburg gestor­ben. Michael und sein Ver­wandter Friedrich Pach­er waren Bürg­er der Stadt und schufen hier ihre Werke.
  • 1500 Das Puster­tal wird nach Erb­verträ­gen zwis­chen dem Hause Hab­s­burg und den Grafen von Görz-Tirol wieder mit dem Land Tirol vere­inigt. Die Stadt Bru­neck bleibt bis­chöflich­er Besitz. Kaiser Max­i­m­il­ian I. besucht die Stadt.
  • 1515 Beginn des Neubaues der Pfar­rkirche; der Bau wird nicht vol­len­det.
  • 1552 Auf der Flucht vor Moritz von Sach­sen find­et Kaiser Karl V. Auf­nahme in Bru­neck.
  • 1580 In Bru­neck wer­den die Kirchen­büch­er angelegt.
  • 1609 Ein­rich­tung eines „ordi­nari Post­boten“ durch das Puster­tal.
  • 1610 Bru­neck wird eigene Pfarre; 1613 Johann Här­lin erster Pfar­rer.
  • 1626 Grün­dung eines Kapuzin­erk­losters.
  • 1660 Die Rainkirche wird umge­baut und erhält einen neuen Turm.
  • 1723 Durch eine Brand­katas­tro­phe wird ein Großteil der Stadt in Schutt und Asche gelegt.
  • 1738 Auf der Durchreise in die Toscana wohnen Erzher­zo­gin Maria There­sia und Franz von Lothrin­gen im Palais Stern­bach.
  • 1741 Die Ursu­li­nen kom­men nach Bru­neck.
  • 1759–1760 Bau der heuti­gen Spitalkirche.
  • 1782 Ein­führung der Nor­malschule. In der Stadt gab es seit dem Mit­te­lal­ter eine Latein­schule, später auch eine Vul­gärschule.
  • 1754 Erster Post­wa­gen­di­enst durch das Puster­tal.
  • 1788 Neubau der Pfar­rkirche.
  • 1797 Erstes Ein­rück­en der Fran­zosen in die Stadt.
  • 1803 Säku­lar­isierung des Hochs­tiftes Brix­en; die bish­er bis­chöfliche Stadt wird dem Lande Tirol ein­ver­leibt.
  • 1804 Bru­neck Sitz des Kreisamtes.
  • 1805 Tirol kommt an Bay­ern.
  • 1809 Die let­zten Kämpfe des Jahres vor der Stadt.
  • 1835 Auf­stel­lung der Bürg­er­garde und ein­er Musikkapelle. Bru­neck hat 1.660 Ein­wohn­er.
  • 1848–1850 Frau Maria Elis­a­beth von Greb­mer verkauft als Lei­t­erin der Posthal­terei das Gasthaus „Zum Löwen“ (alte Post) und erbaut das Hotel „Neue Post“ am Alleeplatz in Bru­neck.
  • 1830–1850 Bru­neck ist der Mit­telpunkt eines regen kul­turellen Lebens.
  • 1850 Brand der Pfar­rkirche; die heutige Kirche wird in den fol­gen­den Jahren erbaut.
  • 1870 Herr J.G. Mahl grün­det den Stadtver­schönerungs-Vere­in Bru­neck.
  • 1871 Bahn­bau im Puster­tal. Die Stadt wird an das Netz der k.k. priv. Süd­bahn angeschlossen.
  • 1882 Große Über­schwem­mung; Teile der Stadt wer­den zer­stört.
  • 1886 Kaiser­manöver in Bru­neck.
  • 1903 Das Elek­triz­itätswerk wird in Betrieb genom­men.
  • 1908 Erste Fahrt der Lokalbahn Bru­neck — Sand in Taufers.
  • 1914–1918 Bru­neck ist Etap­pen­stadt.
  • 1915 Ein­wei­hung des Sol­daten­fried­hofes.
  • Seit 1920 Allmäh­liche Über­nahme der Ver­wal­tung durch ital­ienis­che Beamte.
  • 1945 Die Stadt wird bom­bardiert; es gibt Tote und Sach­schaden.
  • 1951 Grün­dung des Frem­den­verkehrsvere­ines Bru­neck.
  • 1952 Das größte Kartof­fel­magazin Europas wird eröffnet.
  • 1956 Die Stadt bege­ht fes­tlich ihr 700jähriges Beste­hen. Sie zählt 4.805 Ein­wohn­er.
  • 1963 Die Seil­bahn auf den Kro­n­platz eröffnet den Betrieb. In den fol­gen­den Jahren erfährt die Stadt eine große Aus­dehnung und einen starken Bevölkerungszuwachs. Sie zählt bei der Volk­szäh­lung 1981 6.578 Ein­wohn­er. An wichti­gen sozialen, kul­turellen und sportlichen Ein­rich­tun­gen wur­den geschaf­fen: Bezirk­skranken­haus, Weißes Kreuz, Alter­sheim, Spastik­erzen­trum, Offene Altenpflege, KVW Men­sa, Vere­in für Kinder­spielplätze, Musikkurse, Schulzen­trum, Stadt­ga­lerie und Leses­tube im See­böck­haus, Stadt­bib­lio­thek, Inter­na­tionale Ferien­akademie, Freibad, Eis­sta­dion, Sport­zone, Ten­nishalle, Hal­len­bad und vieles mehr.
  • 1983 Ein­wei­hung des Kul­tur- und Ver­wal­tungszen­trums „Haus Michael Pach­er“.