Schlossweg Nr. 1; Oberragen Nr. 2, 4: Seeböckhaus

Postkarte Seeboeckhaeusl

"Seeböckhaus" oder "Goldschmiedehäusl". Postkarte, ca. 1920-1930. Stadtarchiv Bruneck, Sammlung Weissteiner.

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 16, 46

Katasternummer | numero catastale: 26

Geschichte | storia:

Johann Tinkhauser gibt für 1546 Christoph Perneuer, Tischler, als Eigentümer an; für 1550 den Stadtrichter Hans am Weg, für 1656 den Weißgärber Franz Zacher; für 1709 die Herren von Winkler. Für 1700 den Weißgärber Michael Strobl und für 1835 sich selbst (Johann Tinkhauser Goldarbeiter).

Erika Kustatscher schreibt zu Christoph Pernauer, er wäre zwischen 1531 und mindestens 1550 dokumentiert, 1541 als begüterter Inwohner in Bruneck. Seine wirtschaftliche Grundlage bildete das Tischlerhandwerk, nach welchem er mitunter auch benannt wurde. Im Amtsjahr 1535/36 war er einer der Viertelmeister.

Paul Tschurtschenthaler nennt 1787 Josef von Winkler, Besitzer des Schlosses Lamprechtsburg, als Besitzer des Hauses. Das Fresko (Muttergottes) stamme aus dem Jahr 1706.

Mariatheresianischer Kataster: Josef von Winkler besitzt eine Behausung und einen Kräutlgarten ober dem Haus.

1802 verkauft Johann von Winkler, k.k. Österreichischer Hauptmann, Sohn des Josef Lambert von Winkler, die lutaigene Behausung samt Garten an Maria Witwe Tinkhauser geborene Kastlin. 1813 übergibt Maria die Realitäten ihrem Sohn Johann Tinkhauser, Goldarbeiter in Bruneck. Johann stirbt 1844 und sein Sohn Josef, ebenfalls Goldarbeiter, übernimmt alle Realitäten. Er stirbt 1873 in Bruneck, und den Nachlass erbt die Schwester Maria Tinkhauser (später verehelichte Seeböck).

  • Bau- und Brandwehr-Ordnung 1838: Johann Tinkhauser.
  • Einquartierungsliste 1886: Haus Nr. 46. Seeböck Maria geborene Tinkhauser, Raggengasse.

Im Grundbuch ist vermerkt, dass 1915 das Eigentumsrecht für die Maria Tinkhauser’sche Stiftung „Mädchen-Waisenhaus“ einverleibt wird.

Siehe auch: Ein Plan für die „Regulierung“ der Stadtgasse im Oberragen.

Bemerkungen | annotazioni:

Das Haus ist denkmalgeschützt (externer Link zum Monumentbrowser der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol).

Literatur | bibliografia:

  • Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
  • Paul Tschurtschenthaler, Brunecker Häuserbuch, Bruneck 1828, S. 38. Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 320f.
  • Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 228f.
  • Auf der Schwelle einer neuen Zeit: Der Brunecker Goldschmied, Sammler und Forscher Johann Nepomuk Tinkhauser (1787-1844) / Alle soglie di una nuova epoca: L’orafo, collezonista e studioso brunicense Johann Nepomuk Tinkhauser (1787-1844). Hg. / ed. Museumsverein Bruneck und Stadtarchiv Bruneck / Associazione Pro Museo di Brunico / Archivio storico della Città di Brunico, Bruneck / Brunico.

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Fotografien von Hugo Atzwanger 1941 und Dorothea Schmachtenberger Roth 1942 in: Helmut Stampfer (Hg.), Bauernhöfe in Südtirol. Bestandsaufnahmen 1940-1943, Band 11: Mittleres Pustertal, Teil 1: Pfalzen / St. Lorenzen / Bruneck, Bozen 2017, S. 438.