Der Lorenzimarkt in Bruneck fand in jedem Jahr um den 10. August, den Patroziniumstag des Hl. Laurentius, statt und dauerte bis zu 14 Tage. Der Markt war ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis, eine gute Gelegenheit für Händlerinnen und Händler, ihre Waren abzusetzen, aber auch eine bedeutende Einnahmequelle für die Stadt, die Krämerstände zur Verfügung stellte und dafür Gebühren einhob.
Der Jurist, Heimatforscher und Autor Paul Tschurtschenthaler (1874–1941) beschreibt in seinem „Brunecker Heimatbuch“ (erschienen 1928) anschaulich die Geschichte des Lorenzimarktes im 16. Jahrhundert. Er geht davon aus, dass der Markt seine höchste Blüte in der zweiten Hälfte des 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts hatte, als er zunächst „einer der bedeutendsten Märkte des Landes“ gewesen, danach zu einem Markt mit lokaler Bedeutung herabgesunken und zuletzt auf einen kleinen Viehmarkt reduziert worden sei. Diesen Viehmarkt kannte Tschurtschenthaler noch aus eigenem Erleben. Weiterlesen →