Im älteren Bestand des Stadtarchivs werden mehrere Fragmente von Handschriften und frühen Drucken verwahrt, die im Laufe ihrer “Objektbiographien” einen anderen Zweck erfüllten als den ursprünglichen: Sie wurden im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit entweder als Einbände verwendet oder aber in Teile zerschnitten, die zur Stabilisierung von Buchrücken dienen sollten.
Derartige Fragmente werden als Makulatur (von mittellateinisch maculatura, beflecktes, schadhaftes Stück) bezeichnet. Die Forschung zu makulierten Blättern und Fragmenten von Blättern fördert immer wieder bedeutende Funde zutage. Bei den Stücken im Brunecker Stadtarchiv handelt es sich meistens um schmale Streifen, die einige Schriftzeilen zeigen, aber mitunter doch auch um halbe oder ganze Blätter aus Handschriften und Drucken unbekannter Herkunft.