“Neujahrs-Entschuldigungskarten”

Zwis­chen den Jahren 1821 und 1915 brachte die Stadt Bru­neck mehr als 90 soge­nan­nte „Neu­jahrs-Entschuldigungs-Karten“ oder „Grat­u­la­tions-Entschuldigungs-Karten“ (oft auch ein­fach als „Entschuldigungs-Karten“ beze­ich­net) her­aus. Die Tra­di­tion dieser jährlich erscheinen­den Glück­wun­schkarten wurde auch in anderen Tirol­er Städten gepflegt.

Auf den Karten waren meis­tens Heili­gen­fig­uren und städtis­che Veduten dargestellt, die in ver­schiede­nen Tech­niken (Lith­o­gra­phie, Stahlstich) repro­duziert wur­den; 1887 wurde erst­mals eine Fotografie als Vor­lage ver­wen­det. In eini­gen Jahren in der Mitte des 19. Jahrhun­derts kon­nte man sog­ar zwis­chen mehreren Motiv­en wählen. Weit­er­lesen

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„Grosser Gott Kleines Kind“

Mit dieser Darstel­lung des Jesuskindes in der Krippe, ohne Maria und Josef, dafür mit Ochs und Esel, wün­schen wir Fro­he Wei­h­nacht­en.

Das Bild zeigt die „Wahre Abbil­dung des Gnaden­re­ichen Kind Iesu bey denen P.P. Augustineren in München“, ein soge­nan­ntes Fatschenkindl, das aus Ital­ien stammt und sich heute in der Bürg­er­saalkirche in München befind­et. In den Druck, einen Kupfer­stich von Cas­par Har­rer aus der Zeit um 1780, sind ver­schieden­far­bige Met­all­folien eingear­beit­et, die Zeich­nung der Fatschen wurde durch ein Stück rot­er Sei­de erset­zt. Weit­er­lesen

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Erster Südtiroler Archivtag in Bruneck – ein Resümee

Abbil­dung 1. Stadtarchiv Bru­neck, Urkun­den­rei­he Nr. 162. Foto: Alessan­dro Cam­pan­er / Südtirol­er Lan­desarchiv 2023.

Im Jahr 1478 kam es zu einem Stre­it­fall in Bru­neck, als die vier Bäck­er in der Stadt das Brot nicht nach den in der Stad­tord­nung vorgegebe­nen Regeln back­en woll­ten und sich wohl auch beim Verkauf nicht an die gülti­gen Geset­ze hiel­ten. Aus diesem Grund wurde den Bäck­ern durch den in Bru­neck wal­tenden Haupt­mann des Brixn­er Fürst­bischofs, Balthasar von Wels­berg, ihr Gewerbe ver­boten. Um die Erlaub­nis zur Ausübung ihres Berufes wiederzuer­lan­gen und diesen kleinen Eklat aus der Welt zu schaf­fen, mussten die Handw­erk­er schriftlich ver­sich­ern, sich wieder an die Regeln zu hal­ten. Dieser Akt des Eingeständ­niss­es von Fehlern wurde mit der Ausstel­lung ein­er Urkunde vol­l­zo­gen, die heute Teil der Urkun­den­rei­he im Stadtarchiv ist (Abbil­dung 1). Es han­delt sich um eine Siegelurkunde auf Perga­ment in deutsch­er Sprache, wie sie aus dem Spät­mit­te­lal­ter in großer Zahl über­liefert sind. Weit­er­lesen

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Die Chronik der Betschwestern

In Bru­neck gab es im späten Mit­te­lal­ter eine Gruppe von Frauen, die in einem Haus im ‚Ober­dorf‘ (Ober­ra­gen) lebten. Mehrere Doku­mente im Stadtarchiv geben Auskun­ft über diese Betschwest­ern. Karl Franz Zani stellte in einem Beitrag in der Kul­turzeitschrift Der Schlern 1980 die Frage, ob im Puster­tal Tirols ältestes Begi­nen­haus behei­matet gewe­sen sei.[1]

Begine. Holzschnitt aus: „Des dodes dantz“, gedruckt in Lübeck 1489. Quelle: Wiki­me­dia Com­mons. CC BY-SA 3.0

Begi­nen und Begut­ten waren in Flan­dern, den Nieder­lan­den, am Rhein, in Deutsch­land und in Frankre­ich beson­ders stark ver­bre­it­et und wid­me­ten sich der Fröm­migkeit und dem kar­i­ta­tiv­en Han­deln, vor allem aber dem Gebet und der Krankenpflege.

Im Jahr 1502 erließ der Brixn­er Bischof Mel­chior von Meck­au (1488−1509) eine Regel für das Bru­neck­er Haus, aus der wir weit­ere Infor­ma­tio­nen über das Funk­tion­ieren der kleinen lokalen Gemein­schaft erhal­ten. Auch die Bru­neck­er Betschwest­ern lebten dem­nach von Almosen from­mer Men­schen und dem Ent­gelt, das sie für ihr Gebet erhiel­ten. Bet­teln war ihnen erlaubt. Es gab kein per­sön­lich­es Eigen­tum, alles gehörte der Gemein­schaft. Das Gemein­schafts­ge­bäude war Außen­ste­hen­den nicht zugänglich.[2] Weit­er­lesen

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Geschichtswerkstatt 2023

Die „Geschichtswerk­statt“ des Stadtarchivs Bru­neck hat Tra­di­tion: Jew­eils im Spätherb­st gibt es eine Rei­he von Vorträ­gen zu einem The­ma, das einen Aspekt der Stadt­geschichte beleuchtet. Aus Anlass des zehn­jähri­gen Beste­hens des Stadtarchiv im laufend­en Jahr gibt es ein beson­deres Ange­bot: Dies­mal bildet das The­ma des auto­bi­ographis­chen Schreibens den Fokus der Ver­anstal­tungsrei­he, die als Koop­er­a­tion des Stadtarchivs und der Stadt­bib­lio­thek im Okto­ber und Novem­ber über die Bühne geht. Nicht jahrhun­dertealte Geschichte wird somit beleuchtet, son­dern das 20. und 21. Jahrhun­dert, die jüng­ste Ver­gan­gen­heit, an die wir uns (fast) alle erin­nern. Weit­er­lesen

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