Johann Nepomuk Tinkhauser wurde am 9. Mai 1787 in Bruneck geboren und kam mit 15 Jahren nach Brixen, um dort das Goldschmiedehandwerk zu lernen. Nach Abschluss der Lehre machte er sich, wie damals bei Handwerksgesellen üblich, auf Wanderschaft, bevor er nach Bruneck zurückkehrte. Dort hatte seine Mutter ein Haus gekauft, das Tinkhauser später übernahm. 1818 heiratete er Maria Piffrader, mit der er drei Kinder bekam.
Im Seeböckhaus hatte er seine Goldschmiedewerkstatt, beschäftigte sich aber auch mit vielen anderen Dingen: Er war Stempelschneider, Maler, Zeichner, Radierer sowie Sammler, und installierte in Bruneck und Umgebung, im gesamten Puster- und teilweise im Eisacktal über 120 Blitzableiter. Von 1822 bis 1824 war Tinkhauser Bürgermeister von Bruneck. Er verfasste die „Geschichtlichen Nachrichten von der k. k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung“, eine von ihm selbst illustrierte und mit 1834 datierte Chronik, in der er sich mit den im Stadtarchiv verwahrten Quellen befasste. Die Handschrift ist eine umfassende Geschichte der Stadt Bruneck, sie setzt bei der Vorgeschichte ein und schildert die Zustände und die Entwicklung der Stadt in der Römerzeit, im Mittelalter und in der Neuzeit bis in die 1830er Jahre.
Tinkhauser verfasste auch eine Familiengeschichte. Seine variantenreiche Kunstsammlung bildete den Grundstock für das 1912 gegründete Brunecker Stadtmuseum.
Am 30. August 1844 starb Johann Nepomuk Tinkhauser in Bruneck.
2015 veranstaltete das Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Bruneck eine Ausstellung zum Thema Johann Nepomuk Tinkhauser: Kunst- und Wunderkammer.