Stuckstraße Nr. 3, 7: Altes Spital, Bürgerspital

Foto: Alletto, 2014 (CC BY-SA 3.0).

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 154, 155, 167

Katasternummer | numero catastale: 225/1

Geschichte | storia:

Johann Tinkhauser gibt für 1546 an: Bürgerspital; für 1700 Bürgerspitalsgebäude; für 1835: Städtisches Spital.

Mariatheresianischer Kataster: Das Spital samt Futterbehausung und Stallung.

In der Zeit der großen Pest im 14. Jahrhundert entstand in Bruneck eine Bruderschaft, die sich um Kranke und Hilfsbedürftige bemühte. Die Gründung des Spitals geschah durch den Bürger Heinrich Stuck im Jahr 1358, der eine Stiftung machte, die das Spital an der Stelle des heutigen "alten Spitals" gegenüber der Spitalkirche entstehen ließ. 1450 richtete die Familie Söll ein Benefizium ein, das bis in das 19. Jahrhundert aufrecht blieb. Eine neu gegründete Söll-Stiftung übernahm 1983 die völlige Restaurierung des alten Spitals, in dem heute Altenstube, Pflegeräume, Verwaltungsräume und Kleinwohnungen für Senioren untergebracht sind.

Erika Kustatscher schreibt über Heinrich Stuck, Sohn Albrechts und Mathildes, er sei zwischen 1329 und 1370 dokumentiert, seit 1338 als Bürger zu Bruneck, wo er ein Haus besaß. 1358 widmete er zahlreiche Liegenschaften zur Stiftung eines Spitals bei der Unserfrauenkirche in Ragen (!); 1370 erweiterte er die dort bestehende Priesterstiftung.

Im Grundbuch scheint das Bürgerspital mit Hofraum auf, dessen erster Teil 1950 verkauft wurde. Der zweite Teil wurde zum "Palazzo Telve" verbaut und ging 1954 an die "Telve" (Società Telefonica delle Venezie) über.

Bemerkungen | annotazioni:

Das Gebäude ist denkmalgeschützt (externer Link zum Monumentbrowser der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol).

Literatur | bibliografia:

  • Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
  • Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 374.
  • Hubert Stemberger, Die ältesten Häuser der Stadt: Das erste Spital in Bruneck, in: Pustertaler Zeitung 2. Jg. (1990), Nr. 8, S. 23.
  • Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 234f.