Oberragen Nr. 11, 11a

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 35, 122, 125

Katasternummer | numero catastale: 158

Geschichte | storia:

Johann Tinkhauser gibt für 1546 Erhart Binder als Eigentümer an; für 1700 den Fuhrmann Jakob Hueber; für 1835 den Zimmermann Joseph Mayr von Reischach.

Erika Kustatscher schreibt über Erhart Binder, sein Nachname lasse auf eine Tätigkeit als Fassbinder schließen. Zwischen 1542 und 1550 sei er in Bruneck dokumentiert, wo er im Oberragen ansässig war; 1545/46 hatte er als Viertelmeister ein kommunales Amt inne.

Mariatheresianischer Kataster: Ursula Alfraider und Mathes Seyrische Erben besitzen miteinander eine Behausung und einen Garten.

Erste Hälfte (unterer Teil): 1784 erbt nach dem Tod der Ursula Alfraider, Witwe des Webermeisters Hans Ranalter, ihr Sohn Hanns Mayrampach, Schneidermeister in Bruneck, die untere halbe Behausung. Nach dem Tod des Hanns übernimmt die Witwe Katharina Plattner den Nachlass und vererbt ihn bei ihrem Tod an den Sohn Franz Mayer am Bach, Schneidergesellen in Bruneck. Dieser verkauft 1806 sein Besitzrecht an Johann Mayer von Reischach, der es wiederum 1822 an Josef Mayr, Inwohner in Bruneck, weitergibt.

Zweite Hälfte (oberer Teil): 1814 stirbt Josef Seyr und Georg Seyr, Schuhmacher in Bruneck, übernimmt die obere halbe Behausung. Noch im gleichen Jahr verkauft er sein Besitzrecht an Josef Mayr, Rindler in Bruneck. Beim Brand 1836 brennt das gesamte Haus ab und wird sofort neu errichtet.

1838 verkauft Josef Mayr das neue Haus an Alois Niederwanger, Tischlermeister in Pfalzen.

Nach dessen Tod als Tischlermeister in Bruneck erben die beiden Kinder, und diese verkaufen das Gebäude 1887 an Johann Mutschlechner. Nach dessen Tod erbt der Bruder Franz Mutschlechner, und nach dessen Tod erben seine zwei Töchter Maria und Anna.

1890 verkaufen diese die Behausung an Josef Lackner, Magistratskanzlisten in Bruneck.

Einquartierungsliste 1886: Haus Nr. 35, Carlia Maria geborene Niederwanger, Raggengasse.

Literatur | bibliografia:

  • Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
  • Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 244-246.
  • Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 232f.