Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 41, 119, 122
Katasternummer | numero catastale: 153
Geschichte | storia:
Johann Tinkhauser gibt für 1546 den Gärber Peter Agsthofer an "mit den Gütern"; für 1613 Paul Engl; für 1700 den Weißgärber Jakob Khecht; für 1835 den Weißgärber Georg Lindner.
Erika Kustatscher schreibt über Peter Agsthofer, er sei zwischen 1502 und mindestens 1550 zunächst als Inwohner, seit 1513 auch als Bürger zu Bruneck dokumentiert. Er war im Oberragen ansässig und als Gärber tätig; teilweise wurde er nach diesem Handwerk benannt. In zehn Amtsperioden gehörte er als ordentliches Mitglied dem Brunecker Stadtrat an: 1530/31-1534/35 sowie 1536/37-1538/39 und 1540/41-1541/42.
Mariatheresianischer Kataster: Peter Lintner hat eine Behausung samt Weißgärberwerkstatt und einen Garten.
1801 stirbt Peter Lintner als Weißgärber in Bruneck, und sein Sohn Georg übernimmt den väterlichen Nachlass. 1836 brennt das Haus samt Werkstätte ab und wird von Grund auf neu errichtet.
Bau und Brandwehr-Ordnung für die k.k. Kreisstadt Bruneck 1838: Georg Lindner.
1839 stirbt Georg Lintner als Gärbermeister in Bruneck und seine Schwester Elisabeth übernimmt den Nachlass, bevor sie ihr Besitzrecht an Johann Unterweger von Mühlbach verkauft.
Nach Unterwegers Tod als Weißgärber in Bruneck übernimmt der Sohn Johann den Betrieb, verkauft sein Besitzrecht aber 1879 an die Stiefmutter Maria Witwe Unterweger geborene Starch. Nach der Überschwemmung von 1882 baut sie die Behausung um, die ehemalige Werkstätte aber nicht mehr auf. Danach übernehmen die Kinder des Johann Platzer, Staudachermüller in Bruneck, den Nachlass.
Einquartierungsliste 1886: Haus Nr. 41, Unterweger Maria geborene Starch, Raggengasse.
Im Grundbuch scheint 1942 die "Ente Nazionale per le Tre Venezie" als Besitzerin auf, 1943 gelangt das Haus durch Kauf wieder in Privatbesitz.
Bemerkungen | annotazioni:
Das Haus ist denkmalgeschützt (externer Link zum Monumentbrowser der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol).
Literatur | bibliografia:
- Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
- Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 236f.
- Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 232f.