Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 52, 18
Katasternummer | numero catastale: Bauparzelle Nr. 1650 (wie Stadtgasse Nr. [6]).
Geschichte | storia:
Johann Tinkhauser gibt als Eigentümer für 1546 Peter Sager Hueter und Andrä Schafswol an; für 1700: Stadt Kornkasten und Blasi Chorgruber; für 1835 Anton Rienzner Schneiders Erben.
Erika Kustatscher schreibt über Peter Sager, er sei zwischen 1534 und 1545 in Bruneck dokumentiert, bis 1537 als Inwohner, seit 1538 als Bürger. Seine wirtschaftliche Grundlage bildete das Handwerk des Hutmachers. In zwei Amtsperioden (1539/40 und 1542/43) war er ordentliches Mitglied des Stadtrates, 1538/39 bekleidete er als Steuereinheber ein kommunales Amt.
Andreas Schafwoll sei zwischen 1541 und mindestens 1550 dokumentiert, 1543 als Inwohner, ab ca. 1549 als Bürger zu Bruneck. Seine Lebensgrundlage bot das Tischlerhandwerk. Im Amtsjahr 1540/41 stand er seinem Wohnbezirk als Viertelmeister vor.
Paul Tschurtschenthaler ergänzt für 1643 Hans Weishuber, Huter, als Besitzer. Für 1787: Städtischer Kornkasten: "[D]ie löbl. Stadt Bruneck besitzt einen erpauten Kornkasten, grenzt an das Gaßl am Rain und an die Stadtgassen. Diesen Kornkasten hat Stefan Rienzner von dem Stadtmagistrat lt. Kauf vom 10. April 1802 erkauft. Aus diesem ganzen Gebäude hat Josef Ettl den 3. Teil, die anderen 2/3 hat Stefan Rienzner zum angrenzenden Haus hinzugebaut."
Mariatheresianischer Kataster: Kornkasten der Stadt Bruneck (Nr. 2), halbe Behausung mit Garten des Franz Obermoser und seiner Schwestern (Nr. 3).
Stephan Rienzner verkauft seinem Sohn Anton 1816 die sogenannte Obermoserische Behausung, dazu gehören auch zwei Drittel des städtischen Kornkastens. Anton Rienzner, Schneidermeister, stirbt 1828, sein Sohn Stephan übernimmt den väterlichen Besitz. Stephan (Schneidermeister) stirbt 1849 ledigen Standes, den Nachlass übernimmt seine Mutter Elisabeth Halbeis. Danach übergibt sie ihrer Tochter Maria Rienzner, Gattin des Josef Tinkhauser, Seilermeister und Gastwirt zu Bruneck, die Realitäten. Diese verkauft sie 1860 an Johann Lindner und Agnes geb. Ranalter, Inwohner in Bruneck. 1862 wird Johann Lindner nach dem Tod seiner Frau Alleinbesitzer des Hauses Nr. 18, 1864 wird es mit Garten versteigert, Franz Beikircher erhält den Zuschlag.
Einquartierungsliste 1886: Haus Nr. 52, Beikircher Franz.
Dieser stirbt 1899, das Haus geht an seinen Sohn Dr. Franz Beikircher, Gemeindearzt in Steinhaus, über.
Den zweiten Teil des Gutes kauft laut Mariatheresianischem Kataster (späterer Eintrag) 1802 Franz Obermoser vom Stadtmagistrat. 1814 erhält sein Sohn Franz diesen Teil "zu ebener Erde", 1861 dessen Sohn Franz, Handelsmann in Bruneck. Dieser verkauft 1863 ein Drittel aus dem Kornkasten, nämlich das untere ebenerdige Gewölbe, an Josef Tinkhauser, Seiler und Wirt in Bruneck. Tinkhauser stirbt 1890, das Erbe fällt an seine Kinder Georg, Seiler, und Maria Tinkhauser. Maria hinterlässt 1890 ihren Anteil dem Bruder. Georg verkauft 1898 die Realität an Alois Raffin, Hausbesitzer und Handelsmann in Bruneck.
Literatur | bibliografia:
- Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
- Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 4-8.
- Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 228f.
- Paul Tschurtschenthaler, Brunecker Heimatbuch, Bruneck 1928, S. 39.