Stadtgasse Nr. 39, 39a; Hintergasse Nr. 17: Tschurtschenthaler

Foto: Alletto, 2014 (CC BY-SA 3.0).

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 89, 92, 93

Katasternummer | numero catastale: 124

Geschichte | storia:

Johann Tinkhauser gibt für 1546 den "Zoller" Marx Puel als Eigentümer an; für 1700 Christoph Raßdorfer Seckler; für 1835 Simon Plattner und N. Weber.

Zu Marx Puel vgl. Stadtgasse Nr. 37.

1. Haus:

Mariatheresianischer Kataster: Johann Schöpfer besitzt eine Behausung und einen Garten im Zwinger.

1797 stirbt Josef Schöpfer, Bürger des Rats und Brothüter in Bruneck, und der Nachlass geht an die Kinder, die die Behausung 1797 an die Eheleute Jakob Pergmann und Helene geborene Mayrginter weiterverkaufen. Bergmann verkauft 1801 sein Besitzrecht an Mathias Zwischenbrugger von Taufers, der die Baumwirtsbehausung im darauf folgenden Jahr seinem Schwiegervater Josef Harasser überlässt.

Josef Harasser, Baumwirt in Bruneck, verkauft die Baumwirtsbehausung an Benedikt Klieber von Rentsch bei Bozen, dieser gibt sein Besitzrecht an Anton Obois weiter. Obois verkauft an Johann Liensberger, Keldermayrsohn von Pfalzen, und dieser wiederum verkauft an Jakob Unterlechner, Schuhmacher von Stegen. Unterlechner verkauft sein Besitzrecht an Franz Steuerer, Inwohner in Bruneck, dieser tauscht die Behausung 1820 mit Peter Hell gegen eine halbe Behausung in Stegen.

Peter Hell, Fischer in Bruneck, verkauft sein Besitzrecht an Jakob Waidacher und seine Frau Maria geborene Preindl, die es an Veit Graber, Eisenhändler in Gais, weitergeben. 1833 stirbt dieser und es erbt seine Tochter Katharina, Inwohnerin in Bruneck, die 1838 an Johann Auer, Buchbinder in Bruneck, weiterverkauft. 1840 kommt das Besitzrecht schließlich an den Handelsmann Michael Tschurtschenthaler.

2. Haus:

Mariatheresianischer Kataster: Jakob Rieder besitzt eine halbe Behausung und einen Garten im Zwinger. Rosina Hueberin besitzt die übrige halbe Behausung.

Erste Hälfte (oberer Teil): 1796 stirbt Hanns Rieder, Wegmacher zu Bruneck, und die halbe Behausung kommt an die Schwester Maria Rieder, Ehegattin des Schneidermeisters Martin Rainer. Maria Rieder verkauft ihr Besitzrecht 1796 an Kassian Zößmair, Fütterer zu Mayr am Bach in Reischach. 1816 tauscht dieser die obere halbe Behausung gegen einen Teil der Behausung Nr. 18 am Graben (heutige Nummerierung) an Elisabeth Grueber, Witwe des Johann Gasser, ein. Elisabeth verkauft die obere halbe Behausung 1818 an Simon Plattner, Inwohner in Bruneck. Nach dessem Tod erben die Kinder den väterlichen Nachlass (er war Zimmermeister in Bruneck) und verkaufen ihr Besitzrecht 1840 an Michael Tschurtschenthaler.

Zweite Hälfte (unterer Teil): 1798 fällt die untere halbe Behausung den Söhnen der Rosa Huber, Valentin und Philipp Tinkhauser, zu, die ihr Besitzrecht an Anna Witwe Gandler verkaufen. Ihre Tochter Elisabeth Gandler erbt den Nachlass, das Besitzrecht geht 1840 auf ihren Gatten Anton Müller, Zimmermann zu Bruneck, über. Dieser verkauft es an Michael Tschurtschenthaler, Handelsmann in Bruneck, wodurch beide Häuser in der Hand des Michael Tschurtschenthaler vereinigt werden.

Bau und Brandwehr-Ordnung für die k.k. Kreisstadt Bruneck 1838: Johann Auer; Simon Platners Erben.

Tschurtschenthaler stirbt 1871 und sein Sohn Gottfried übernimmt den Nachlass. Nach dessen Tod erben die Kinder zunächst gemeinschaftlich, danach aber übernimmt Michael Tschurtschenthaler 1897 die Behausung.

Bemerkungen | annotazioni:

Das Haus ist denkmalgeschützt (externer Link zum Monumentbrowser der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol).

Literatur | bibliografia:

Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 163-169.

Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 232f.