Stuckstraße Nr. 8 (b): Wirtshaus “Am schwarzen Rössl” (+)

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 156, 157, 169

Katasternummer | numero catastale: 227/2

Geschichte | storia:

Johann Tinkhauser gibt als Eigentümer 1546 an: Mang Khobl, Wirth.

Erika Kustatscher schreibt, dass Mang Köbl zwischen 1521 und mindestens 1550 in Bruneck dokumentiert sei, seit 1524 als Bürger der Stadt. Er besaß ein Haus in Oberragen sowie mehrere Gärten, Äcker, Wiesen und eine Hofstatt in der näheren Umgebung der Stadt, vor allem in Stegen. Zu seinem Haus gehörten auch zwei Gerbstuben, was als Hinweis auf sein Handwerk zu verstehen sei.
Bis 1540 habe er sich rege in der Brunecker Kommunalpolitik engagiert, nämlich als Ratsmitglied, zeitweilig als stellvertretender Stadtrichter und Bürgermeister.

Für 1613 gibt Tinkhauser an: Georg Kupferdegen, Röslwirth; für 1700: Peter Steger Röslwirth; für 1835 Joseph Comployer Röslwirth.

Mariatheresianischer Kataster: Johann Vöstner besitzt die Wirtstabern am schwarzen Rößl samt Stallele und Garten im Zwinger.

1796 stirbt Johann Vöstner, Wirt am "schwarzen Rößl", und es erbt seine Tochter Maria. 1814 kauft Josef Komplojer von Lepold Wolf und dessen Frau Maria geborene Vöstner das Rößlwirtshaus, und nach seinem Tod geht das Wirtshaus an die Geschwister über (1844), die es an Balthasar Mair verkaufen.

Nach dem Tod des Balthasar Mair 1875 übernimmt sein Sohn Balthasar den Nachlass, und nach dessen Tod als Gastwirt und Getreidehändler in Bruneck erben die drei minderjährigen Kinder Maria, Balthasar und Katharina.

Einquartierungsliste 1886: Haus Nr. 169, Mair Balthasar, Rößlwirth, Spitalgasse.

1898 übernimmt Maria Mair die Realitäten und fertigt die weichenden Geschwister ab. Im Grundbuch scheint 1906 Michael Mayr als Käufer des "Gasthaus zum schwarzen Rößl" auf.

1938 kauft die Gemeinde Bruneck das Gebäude, und 1954 geht die Liegenschaft an die "Telve" (Società Telefonica delle Venezie) über.

Literatur | bibliografia:

  • Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
  • Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 376-378.
  • Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 234f.