Lampistraße

Vormals: Plarerweg (1886); Engweg.

Die Straße wurde mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 163 vom 7. November 1966 benannt, eine Richtigstellung von Lampiweg in Lampistraße erfolgte mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 157 vom 6. August 1992.

Die Straße wurde nach dem Porträt- und Historienmaler Johann Baptist Ritter von Lampi dem Älteren (1751-1830) benannt.

Johann Baptist Lampi wurde am 31. Dezember 1751 in Romeno am Nonsberg geboren. Zunächst lernte er in der Malerwerkstätte seines Vaters, der aus Gsies stammte, ab 1768 in Salzburg bei seinem Großonkel Lorenzoni, bei Streicher und König. In Brixen wirkte er bei Michelangelo Unterberger, schließlich bei Lorenzi in Verona, wo er Mitglied der Kunstakademie wurde. Über Triest, wo er Altarbilder und Porträts malte, Rovereto, Innsbruck und Klagenfurt kam er 1783 nach Wien, wo er im gleichen Haus wie Mozart wohnte, im sogenannten Figarohaus in der Domgasse Nr. 5.

1785 wurde Lampi Mitglied der Akademie der bildenden Künste Wien; 1786 wurde er zum Professor ernannt, nachdem er für die Kunstakademie ein Ganzkörperporträt des Kaisers Joseph II. gemalt hatte. Wenig später berief ihn König Stanislaus August II. nach Warschau. Von dort zog er 1791 weiter nach St. Petersburg, wo er die kaiserliche Familie Katharinas der Großen poträtierte und Ehrenmitglied der Akademie wurde. Sechs Jahre später kehrte Lampi nach Wien zurück, wurde 1798 in den Reichsritterstand mit dem Prädikat "Edler von" erhoben, 1799 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt und 1800 Ehrenmitglied der Schwedischen Akademie in Stockholm. 1805 wurde Lampi Hauptmann, 1806 Major der Akademischen Legion. Er zeichnete sich in den napoleonischen Kriegen mehrmals aus, vor allem rettete er bei der Besetzung Wiens 1809 durch Napoleon Kunstwerke vor feindlichem Zugriff. 1820 stiftete er einen Schulpreis für Aktzeichnen an der Akademie und ging 1822 in Pension. Am 11. Februar 1830 starb Lampi in Wien.

Lampi war einer der ersten Porträtmaler und hatte häufig an europäischen Herrscherhäusern gewirkt; seine Ölgemälde zählten zu den besten ihrer Zeit. Er war Lehrer für die größten Maler der Biedermeierzeit wie etwa Ferdinand Georg Waldmüller oder Peter Fendi. Lampis Bilder sind heute noch in zahlreichen Museen in Wien und Österreich, aber auch in der Eremitage in St. Petersburg zu sehen. Seine Söhne Johann Baptist und Franz sowie seine Enkel traten in seine Fußstapfen und wurden bekannte und gute Maler, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß wie Johann Baptist der Ältere.

Literatur | bibliografia:

  • Olga Lamp, Die Maler Lamp - Lampi. In: Der Schlern, 33. Jahrgang, 7. u. 8. Heft.
  • Eduard Widmoser, Südtirol A-Z. Band 3: Kr-N, Innsbruck/München 1988.