Stadtgasse [Nr. 22], Raingasse Nr. 55

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 72, 28

Katasternummer | numero catastale: Bauparzelle Nr. 42

Geschichte | storia:

Johann Tinkhauser gibt für 1546 als Eigentümer Paul Engler, Kürschner, an; für 1613 Frau von Egerer; für 1700 Stephan Mayr; für 1835 Jakob Lintner, Vieharzt, und J. Prünstler, Schneider.

Erika Kustatscher schreibt über Paul Engl, er sei 1543 als "Bürgersohn" bezeichnet worden und bis mindestens 1550 als Kürschner dokumentiert. 1543/44 war er Viertelmeister, in den Amtsjahren 1547/48 und 1548/49 war er reguläres Mitglied des Stadtrates; 1549 gehörte er dem Ausschuss an.

Mariatheresianischer Kataster: Jennewein Primus, Schuhmacher, und Jakob Prinster besitzen miteinander eine Behausung und ein Gartl hinter dem Haus.

Erste Hälfte: 1828 übernimmt Josef Primus, Drechsler in Bruneck, von seinen Eltern Jennewein und Anna Rienzner die untere halbe Behausung. Sein Großvater hat den Teil des Hauses 1751 von Nikolaus Hilber gekauft. 1833 vertauscht Josef Primus die untere halbe Behausung an Jakob Lindner, Vieharzt in Bruneck, gegen dessen Haus. 1855 übernimmt Katharina Red den Nachlass ihres Schwagers Jakob Lindner und verkauft die untere halbe Behausung 1863 an Jakob Red, Alpegger ob Issing. Dieser verkauft 1873 an Josef Mairamhof von Terenten. Im Grundbuch von 1907 ist mit dem Wohnhaus auch ein fotografisches Atelier im früheren Garten eingetragen.

Zweite Hälfte: 1797 stirbt Jakob Prinster, Schneidermeister in Bruneck, der die halbe Behausung von Peter Prinster, Schneidermeister, erworben hat. Danach übernimmt sein Sohn Josef die väterliche Realität. 1836 verkauft Josef Prünster, Köglschneider zu Bruneck, sein Besitzrecht an Katharina Hochgruber, Witwe des Josef Harrasser. Nach ihrem Tod erben ihre zwei Töchter.

Maria Harrasser verkauft 1847 ihre Hälfte an ihre Schwester Wallburga, und diese verkauft 1851 die gesamte Haushälfte an Anton Pircher, Tischlergesellen zu Bruneck, und seine Verlobte Maria Harrasser (ihre Schwester). 1873 erbt Maria den Hälfteanteil ihres verstorbenen Mannes. 1876 übergibt Maria Wwe. Pircher geb. Harrasser ihrer Tochter Notburga und deren Bräutigam Alois Kofler, Fotografen in Bruneck, die Realitäten als Eigentum.

Einquartierungsliste 1886: Nr. 72, a. Mairamhof Josef, b. Kofler Alois Fotograf, Stadtgasse.

Literatur | bibliografia:

  • Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
  • Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 32-34.
  • Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 228f.