Stadtgasse Nr. 32, 32a; Raingasse Nr. 45: Pfarrbäck

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 82, 34

Katasternummer | numero catastale: 48

Geschichte | storia:

Johann Tinkhauser gibt als Eigentümer für 1546 Gabriel Mor an ("vormals Kirchmayrisch"); für 1700 den Stadtschreiber Mathäus von Tschusy, für 1835 den Landgerichtsadjunkten Anton von Petzer.

Erika Kustatscher schreibt über Gabriel Mor, Sohn Sigmunds, er scheine zwischen 1519 und 1550 als Bürger zu Bruneck auf. Am 10. Dezember 1514 erhielt er zusammen mit seinen Brüdern von Kaiser Maximilian ein Wappen. Seine wirtschaftliche Grundlage bildete der Ertrag seiner Liegenschaften und Renten, daneben warf seine Beteiligung am Ahrntaler Kupferbergbau beachtliche Erträge ab. In zehn Amtsperioden war Mor zwischen 1530 und 1543 ordentliches Mitglied des Brunecker Stadtrats.

Mariatheresianischer Kataster: Der Stadtschreiber Franz von Tschusey besitzt eine Behausung und einen Garten hinter dem Haus.

1799 vererbt Franz von Tschusi die Behausung samt Garten an seine beiden Töchter Anna und Maximiliana. 1826 verkauft Maximiliana ihr Miteigentumsrecht der Schwester Anna von Tschusi Wwe. Pacher in Bruneck, die die Behausung wiederum an Johann von Zieglauer, Stadtapotheker, und Johann Stemberger, Sonnenwirt in Bruneck, verkauft. Die beiden Genannten verkaufen an Johann Walde, Seifensieder in Bruneck (1839), welcher das Haus wiederum 1846 an Franz Frisch, Pfarrbäcker in Bruneck, weitergibt - auf das Gebäude kommt dadurch eine Bäckergerechtsame zu liegen.

Einquartierungsliste 1886: Nr. 82, Frisch Franz, Bäcker und Wirth, Stadtgasse.

Franz Frisch stirbt 1892 als Bäckermeister und Gastwirt, sein Sohn Karl, ebenfalls Bäckermeister, übernimmt die väterlichen Realitäten. 1894 stirbt er und der Nachlass kommt der Witwe Julie Frisch geb. Mallepell zu. Diese verkauft 1896 alle Realitäten an Alois Frisch, Sonnenwirt in Bruneck.

Literatur | bibliografia:

  • Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
  • Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 47f.
  • Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 228f.