Paul-Troger-Straße

Paul-Troger-Strasse 3

Die Straße wurde mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 17 vom 18. Februar 1970 benannt, eine Änderung von Paul Troger-Straße zu Paul-Troger-Straße erfolgte mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 157 vom 6. August 1992.

Die Straße ist nach dem Fresken- und Deckenmaler Paul Troger (1698-1762) benannt.

Paul wurde am 30. Oktober 1698 als eines von sieben Kindern des Dorfschneiders Andreas Troger und dessen Frau Maria in Welsberg geboren. Bereits als Kind zeigte sich Pauls großes Talent als Zeichner und Maler. Mit 14 Jahren wurde er von Graf Firmian aus Mezzocorona, einem entfernten Verwandten der Besitzer von Schloss Welsperg, als Dienergehilfe aufgenommen, als dieser Pauls älteren Bruder Josef als Diener verpflichtete. Ab 1712 überantwortete der Graf den jungen Paul in den Sommermonaten im Fleimstal dem bekannten Künstler Joseph Alberti zur Ausbildung. Nach Albertis Tod 1716 kam Troger zu Graf Giovanelli nach Venedig. Dort studierte er bei Piazzetta, Sebastiano Ricci und Pittoni. Auf Betreiben von Franz Alphons Firmian erhielt Paul Troger nun auch ein Stipendium von 1.000 Reichstalern vom Fürstbischof von Gurk, dem Grafen Maximilian Thun.

Nach sechs Studienjahren in Venedig begab sich Troger auf Wanderschaft, die ihn nach Rom, Neapel, Bologna und Padua führte. 1726 gab der junge Künstler der Bitte seines Gönners Thun nach und kehrte in dessen Sprengel zurück, um dort Aufträge zu erfüllen: für die Schlösser von Grades und Straßburg, für die Residenz in Gurk, den Dom von Klagenfurt und für die Kajetanskirche sowie die Müllner Pfarrkirche in Salzburg. Nun zog es Troger nach Wien, wo er in fünf Kirchen arbeitete, bevor er eine Reihe von Schlössern und Klöstern in Ober- und Niederösterreich, in Böhmen und Mähren und in Ungarn schmückte, z. B. Melk, Zwettl, Altenburg, Seitenstetten, Geras, Göttweig und Schönbrunn. In Tirol schuf er Bilder für Kaltern, Lana, Niederdorf, Welsberg und Brixen.

1741 heiratete Troger in Wien die Tochter eines böhmischen Hofkanzlisten, Anna Maria Schraub, mit der er sechs Kinder hatte, die jedoch bereits nach neun Ehejahren verstarb. 1753 heiratete Troger Franziska von Schasser, die ihm weitere sieben Kinder gebar. In jener Zeit wandte sich Troger dem Kreis um die Akademie der Künste zu, erhielt den Titel eines Kammermalers, und wurde 1754 zum Rektor der Akademie gewählt.

Paul Troger war ein Genie barocker Malkunst, seine Malerei war maßgebend für die spätbarocke Malerei in Österreich. Nach ihm ist sogar eine Farbe benannt, und zwar das so genannte "Trogerblau", eine der charakteristischen Farben des Barock. Troger war ein weitum bekannter Freskenmaler und Schöpfer lebensvoller Altartafeln, war aber auch für seine Ölbilder und seine Leistung als Graphiker und Zeichner berühmt. Er starb am 20. Juli 1762 im Alter von 64 Jahren in Wien.

Literatur | bibliografia:

Brockhaus Enzyklopädie in 24 Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Zweiundzwanzigster Band TEP-UR, Mannheim 1993. Eduard Widmoser, Südtirol A-Z. Band 4: O-Z, Innsbruck/München 1995. Karl Wieninger, Südtiroler Gestalten, Bozen 1987.