Stadtgasse Nr. 1, 1b, 1c; Tielt-Promenade Nr. 4

Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 49, 114, 117

Katasternummer | numero catastale: 147

Geschichte | storia:

1514 November 30: Raphael Prack und Andre Söll d.Ä. bestätigen eine Stiftung des Lienhart Dinkhauser zu Aufhofen aus einem Haus „zu obrist der stat Braunekh gelegen, als man gen Vnnser Liebn Frauen und in das Oberdorff geet, hintten an der stat rinkmaur stossent, die yetz Hanns Freidangk pek innhat”. Stadtarchiv Bruneck, Urkundenreihe Nr. 253.

Johann Tinkhauser gibt für 1546 Hanns Bäck als Eigentümer an („Vorher Freydankisch”); für 1700 Michael Wierer, Paulbäcker; für 1835: Michael Hilber, Bäcker und Wirth.

Erika Kustatscher rekonstruiert die Biographie eines Johann Freidank: Er scheine zwischen 1524 und 1537 als Bürger zu Bruneck auf. Mehrfach sei er aufgrund der Benennung nach seinem Handwerk, dem des Bäckers, nicht von seinem Zunftverwandten Johann Niederfeuerschwenter zu unterscheiden. Der Besitz eines Hauses mit Mühle in Bruneck, die er 1524 dem Spital übereignete, stehe mit seinem Handwerk in Zusammenhang. 1532 war er der Verantwortliche für die Uhr am Rainturm, 1545/46 war er Viertelmeister.

Mariatheresianischer Kataster: Johann Praxmarer besitzt die Behausung und Bäckerpfister zwischen der Lateinischen und der Deutschen Schulbehausung und einen Garten hinter dem Haus.

1799 übergibt Praxmarer, bürgerlicher Bäckermeister in Bruneck, seiner Tochter Anna die Behausung und Bäckerpfister, die er von seinen Eltern erworben hat.

Bau und Brandwehr-Ordnung für die k.k. Kreisstadt Bruneck, 1838: Michael Hilber (Nr. 117).

1844 stirbt Anna Hilber geborene Praxmarer und die Tochter Anna Hilber verehelichte Frisch übernimmt den Nachlass. Nach ihrem Tod 1856 übernimmt der Sohn Sebastian Hilber 1858 die Behausung mit radizierter Bäckerei- und Wirtschaftsgerechtsame.

1868 ersteigert Alois Staudacher, Kreuzwirt in Bruneck, die Behausung von Sebastian Hilber, Paulbäck, und verkauft das Besitzrecht an die Eheleute Anton Walde und Theres geborene Fauster weiter. 1885 stirbt Anton Walde, Seifen- und Kerzenfabrikant in Bruneck, und die Witwe erbt seinen Nachlass. Nach dem Tod der Theres Witwe Walde geborener Fauster übernimmt 1887 ihr Bruder Johann Fauster den Nachlass.

Einquartierungsliste 1886: Haus Nr. 49, Walde Anton, Seidensieder.

1892 verkauft Johann Fauster, Seifensieder in Bruneck, sein Besitzrecht an Nothburga Brunner von St. Lorenzen.

Literatur | bibliografia:

  • Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
  • Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 222-224.
  • Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 232f.