Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 50, 17
Katasternummer | numero catastale: Bauparzellen Nr. 30, 31, 1628.
Geschichte | storia:
Johann Tinkhauser gibt für 1546 den Kupferschmied Gregori Owexer als Eigentümer an; für 1700: Stadt Bruneck Schulhaus; für 1835: Stadt Bruneck quasi Caserne.
Erika Kustatscher schreibt über Gregor Obexer, er sei zwischen 1532 und mindestens 1550 in Bruneck dokumentiert. 1543 habe er das Inkolat erhalten. Die wirtschaftliche Grundlage bildete das Handwerk des Kupferschmiedes ("Kessler"), nach welchem er mitunter auch benannt wurde. In den Amtsperioden 1544/45 und 1548/49 hatte er als Viertelmeister ein kommunales Amt inne.
Laut Urkunde de dato 1574 Mai 14 verkaufen Hanns Puechmair, Weißgärber und Bürger, und Matheß Grueber, Inwohner zu Braunegg, als Gerhaben der Kinder des Kesslers und Bürgers Gregori Obwexer dem Sigmund Protpauch, Kessler und Inwohner, die "Behausung in der Stat Braunegg beim Obern Statthor, stost herab an das Statgäßl so an Rain geet, unnd gegen des Balthaser Hauser Huetters Behausung an der obern seiten glegn" um 225 Gulden Reinisch. Stadtarchiv Bruneck, Urkundenreihe Nr. 372.
Auf dem Pergament dieser Urkunde wurde im Nachhinein eine aufschlussreiche Besitzergeschichte des Hauses festgehalten:
Seind gwösen Inhaber diser Behausung:
Thoman Kirchperg(er) Seckhler
Mathes Leiter Söckhler
Michel Bräbst Dischler
G[reg]ori Obexer Kössler
Sigmund Praitpauch Kössler
Bartlme Hueber Lateinischer Schuelmaister
Rosina Hueberin sein Tochter
Gregori [...] Cramer
Hannß Hunthofer Zimerman
Georg und ab(er) Georg, Vater und Son die Mairhofer
P[...] Cobrailer und Balthasar Hofer Kachler
und jetzt 1616 Jars neben den Kachler Gregori Ricardi Glaser.
Laut Urkunde de dato 1601 Februar 2 (o.O.) verkauft Albrecht Hundthofer, Inwohner und Zimmermann zu Bruneck, dem Georg Mayrhofer d.J., Maler und Bürger zu Bruneck, die Rechte aus seiner halben Behausung zwischen dem oberen Stadttor und dem "Gassl da man auf dem Rain geht". Stadtarchiv Bruneck, Urkundenreihe Nr. 443.
Paul Tschurtschenthaler schreibt bezüglich 1787: "Die teutsche Schulbehausung der Stadt, welche gegenwärtig zum Kordonhaus zubereitet worden."
Das sogenannte "Cordonhaus", die deutsche Schulbehausung, wird 1835 von Johann Staudacher, Bindermeister, ersteigert. Staudacher stirbt 1851, es erbt sein Sohn Johann. Dieser stirbt 1871 ledigen Standes, sein Bruder Alois, Kreuzwirt in Bruneck, übernimmt das Nachlassvermögen und verkauft das Haus (mit angebautem Stadtturm, Werkstatt und Keller) 1888 an Johann Unterrainer, Handelsmann in Bruneck.
Einquartierungsliste 1886: Haus Nr. 50, Staudacher Alois, Stadtgasse.
1917 befindet sich in dem Haus eine Hutmacherwerkstätte.
Bemerkungen | annotazioni:
Das Haus ist denkmalgeschützt (externer Link zum Monumentbrowser der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol).
Literatur | bibliografia:
- Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
- Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 2f.
- Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 228f.
- Paul Tschurtschenthaler, Brunecker Heimatbuch, Bruneck 1928, S. 39.