1871: Ein Christbaum für den Turnverein

Stadtarchiv Bru­neck, Mag­is­trat­sak­ten 1871, Kat­e­gorie III (Kom­mu­nales), Nr. 713.

Am 26. Dezem­ber 1871 richtete der Bru­neck­er Turn­vere­in dieses Ansuchen an den Bürg­er­meis­ter, das zugle­ich eine Ein­ladung war: In der Turn­halle sollte eine Sil­vester­feier stat­tfind­en. Der Vere­in hoffte, die Erlaub­nis zur Benützung der Halle zu erhal­ten. Die Turn­halle befand sich damals ver­mut­lich im heuti­gen Haus Stadt­gasse Nr. 19, das Paul Tschurtschen­thaler noch als „Turn­erkaserne“ beze­ich­nete.

Bemerkenswert ist der Hin­weis auf einen Christ­baum. Der Brauch, in Innen­räu­men geschmück­te Wei­h­nachts­bäume aufzustellen, war zunächst nur in höch­sten (evan­ge­lis­chen) Kreisen üblich. Ab dem Beginn des 18. Jahrhun­derts hielt der Christ­baum in die Wohnz­im­mer der bürg­er­lichen Schicht Einzug. Gegen Ende des 19. Jahrhun­derts wurde der Brauch zuerst in den Städten und später auch auf dem Land zu einem fes­ten Bestandteil des Wei­h­nachts­festes in Deutsch­land, von wo er sich nach und nach aus­bre­it­ete.

Stadtarchiv Bru­neck, Mag­is­trat­sak­ten 1871, Kat­e­gorie III (Kom­mu­nales), Nr. 713 (Detail, Durch­licht-Scan).

Das Wort „Christ­baum“ erset­zt im vor­liegen­den Doku­ment ein anderes Wort, das sorgfältig aus­radiert wurde. Den­noch lässt sich erschließen, was hier ursprünglich stand: „Glück­stopf“.

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