Am 26. Dezember 1871 richtete der Brunecker Turnverein dieses Ansuchen an den Bürgermeister, das zugleich eine Einladung war: In der Turnhalle sollte eine Silvesterfeier stattfinden. Der Verein hoffte, die Erlaubnis zur Benützung der Halle zu erhalten. Die Turnhalle befand sich damals vermutlich im heutigen Haus Stadtgasse Nr. 19, das Paul Tschurtschenthaler noch als „Turnerkaserne“ bezeichnete.
Bemerkenswert ist der Hinweis auf einen Christbaum. Der Brauch, in Innenräumen geschmückte Weihnachtsbäume aufzustellen, war zunächst nur in höchsten (evangelischen) Kreisen üblich. Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts hielt der Christbaum in die Wohnzimmer der bürgerlichen Schicht Einzug. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Brauch zuerst in den Städten und später auch auf dem Land zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfestes in Deutschland, von wo er sich nach und nach ausbreitete.
Das Wort „Christbaum“ ersetzt im vorliegenden Dokument ein anderes Wort, das sorgfältig ausradiert wurde. Dennoch lässt sich erschließen, was hier ursprünglich stand: „Glückstopf“.