Unter dem Titel „JoM – Jugend ohne Maske“ wurden zwischen 1985 und 1993 46 Zeitungsausgaben veröffentlicht. Zunächst wurde die zweisprachige Zeitschrift vom Jugendkollektiv „Alte Turnhalle“ herausgegeben, später, ab 1989, vom Circolo Culturale „Bertolt Brecht“. In der ersten Ausgabe beschreibt das herausgebende Jugendkollektiv die Intention, die hinter dem Projekt steckt: Es gehe zum einen darum, „eine lokale Alternative zur eintönigen Medienlandschaft“ zu schaffen, zum anderen sollte die Zeitung „eine Artillerie jugendlichen Denkens sein, ein Ansporn zum Mitreden und Mitdenken“. Die Berichterstattung der „Zeitschrift für Information und alternative Kultur“ reicht von lokalpolitischen und gesellschaftskritischen Inhalten bis hin zu Musik- und Bücherempfehlungen. Auch Veranstaltungsankündigungen fanden Platz im „JoM“.
Der Circolo Culturale „Bertolt Brecht“ hat sich über die Jahre auch mit dem Alpini-Denkmal auseinandergesetzt und sich explizit gegen den Wiederaufbau des dritten Denkmals ausgesprochen, das im Jahr 1979 in die Luft gesprengt wurde. Sie positionierten sich klar „gegen jede Art von Nationalismus“ und „für ein friedliches Zusammenleben“. In den frühen 1990er Jahren zirkulierten in Bruneck Aufkleber (siehe Foto) mit der eindeutigen Botschaft: Nein zum „Kapuzinerwastl“ Nummer vier.
Literaturempfehlung: Bruno Gius, Erinnerungskultur und erfahrungsgeschichtliche Deutung am Beispiel der Alpinidenkmäler in Bruneck, in: Der Schlern, 94. Jg. (2020), Heft 4, 4–27.