Mit dieser Urkunde, ausgestellt in Innsbruck am 2. Februar 1489, bestätigte Kaiser Friedrich III. (1415–1493) die Rechte und Freiheiten der Bürger und Untertanen zu Bruneck („Brawnegk“), was Warenverkehr und ‑handel betrifft. Bemerkenswert ist, dass das „Gewannttsneiden“, also die Schneiderei, explizit erwähnt wird.
Das leider beschädigte Siegel auf der Rückseite des Pergaments zeigt neben der Jahreszahl 1464 auch die Devise des Kaisers „AEIOV“, deren Bedeutung bis heute nicht ganz geklärt ist, die aber oft als „Austriae est imperare orbi universo“ (Es ist Österreichs Bestimmung, die Welt zu beherrschen) oder „Alles Erdreich ist Österreich untertan“ interpretiert wird.
Ein Historiker schlägt nunmehr eine andere Deutung vor: „Amor Electis Iniustis Ordinor Ultor“ („Geliebt von den Erwählten, gefürchtet von den Ungerechten“). Die Wortfolge ist in zeitgenössischen Schriftstücken von und über Friedrich III. zu finden und in einen längeren lateinischen Satz eingebettet: „En, amor electis, iniustis ordinor ultor; Sic Fridericus ego mea iura rego.“