Sabotierte Axt: Peter Paßler entgeht der Enthauptung
Alles begann mit gewilderten Forellen: Als der Brixener Fürstbischof den Paßlers die Fangrechte im Antholzerbach und ‑see entzog, wurden aus Fischern Gesetzesbrecher. Vor allem Peter Paßler weigerte sich, klein beizugeben – und landete am 9. Mai 1525 auf dem Richtblock in Brixen. Das Ende? Im Gegenteil: Die geplante Hinrichtung schlug fehl, Paßler wurde befreit, der Tiroler Bauernkrieg begann.
Eskalierter Aufstand: Brixen → Neustift → Innsbruck → Salzburg
Die bestens organisierte Plünderung des Klosters Neustift unter ihrem gewählten Anführer Michael Gaismair verschaffte den Bauern die Grundlage für eine Revolte, die länger als ein Jahr dauerte. Sie führte den Pusterer Paßler bis nach Salzburg. In Verlauf der Erhebung wurde extra ein Landtag in Innsbruck einberufen, mit Gesandten aus ganz Europa.
Liquidierte Anführer: Die Auftragsmorde an Paßler und Gaismair
Im ausgehenden ersten Viertel des 16. Jahrhunderts wurde Tirol zum Mikrokosmos: Selbstbewusste Bauern, aufstrebende Städter und kämpfende Bergarbeiter stritten mit Adligen um Dienste und Tribute, mit Klerikern um Glaube und Pfründe, mit Frühkapitalisten um Schürfrechte und mit einem angeschlagenen Landesfürsten um die Herrschaft. Dafür bezahlten Paßler und Gaismair mit ihrem Leben.