Adresse | indirizzo: Frühere Hausnummern: 91, 92
Katasternummer | numero catastale: 123
Geschichte | storia:
Johann Tinkhauser gibt für 1546 Jörg Freyheld, Handelsmann, als Eigentümer an; für 1700 den Adlerwirth und Handelsmann Goerg Mutz; für 1835 Veit Niederwegers Erben.
Erika Kustatscher schreibt über Jörg Freyheld, es sei ihm 1532 das Bürgerrecht der Stadt Bruneck verliehen worden. Bis mindestens 1550 sei er dokumentiert, bis 1537 im ersten, ab 1542 im dritten Stadtviertel ansässig gewesen. Freyheld habe sich sowohl im agrarischen Bereich als auch in großräumigen Handelsgeschäften betätigt. Zwischen 1533 und 1551 war er in acht Amtsperioden ordentliches Mitglied des Stadtrates. Daneben hatte er zeitweilig das Amt eines Viertelmeisters, Steuereinhebers und Brotschätzers inne.
Mariatheresianischer Kataster: Georg Neuhauser besitzt die Wirtstaberne am goldenen Adler.
1790 tauscht Neuhauser die Behausung an Peter Gandler gegen die Behausung Nr. 64 (heutige Nummerierung). Gandler verkauft die Adlerwirtsbehausung 1792 an Simon Raschbichler von Schöneck (Kiens), und 1799 geht der Besitz an Josef Schrott, Bestandswirt am Hilber-Wirtshaus zu Kaltenhaus im Gericht Schöneck, über. 1809 verkauft Josef Schrott das Besitzrecht an seine Frau Helene geborene Strickner, die danach die Hälfte der Wirtsbehausung am goldenen Adler an ihren zweiten Gatten Johann Mayr weitergibt. 1814 verkauft sie ihren Teil an Johann Plattner weiter, der ihn wiederum an Josef Frisch weitergibt.
Frisch verkauft sein Besitzrecht 1819 an Johann Fohrer und dieser verkauft die Adlerwirtsbehausung 1822 wieder an Josef Frisch. 1834 erbt dessen Sohn Jakob Frisch und dieser verkauft 1852 an Mathias Gröbmer, Melbler zu Bruneck. Gröbmer überlässt das Besitzrecht 1878 seinem Schwiegersohn Ignaz Franzelin, Gastwirt und Holzhändler in Bruneck. Nach dessem Tod übernimmt Rudolf Franzelin den väterlichen Nachlass.
Laut Grundbuch wurde das Gast- und Schankgewerbe der Behausung 1910 auf das spätere Hotel "Post" abgegeben und die Bezeichnung "Gasthaus zum goldenen Adler" gelöscht.
Literatur | bibliografia:
Erika Kustatscher, Die Städte des Hochstifts Brixen im Spätmittelalter. Verfassungs- und Sozialgeschichte von Brixen, Bruneck und Klausen im Spiegel der Personengeschichte (1200-1550) (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs 25), Innsbruck/Wien/Bozen 2007. Beiliegende CD-Rom.
Anton Sitzmann, Häuserbuch der Altstadt Bruneck (1780-1964), Diss. phil., Band II, Innsbruck 1965, S. 159-162.
Hubert Stemberger (Hg.), J.N. Tinkhauser's Brunecker Chronik 1834. "Geschichtliche Nachrichten von der k.k. Kreisstadt Bruneck und derselben Umgebung", Bozen 1981, S. 232f.