Ansitz Getreuenstein

 

Adresse | indirizzo: Herzog-Diet-Straße Nr. 37

Geschichte | storia:

In einem Urbar wurden am Anfang des 16. Jahrhunderts Zinszahlungen eines Marx Tschäck von der Tschaiggn-Hube festgehalten. 1536 hingegen wird der "Schneider am Gänsbichl" erwähnt. 1580 zinst Wilhelm Mor von Sonnegg und Morberg aus dem Haus am Gänsbichl, der es gemeinsam mit seinem Bruder Anton gekauft hat. Er lässt es niederreißen, baut es im Stil eines Ansitzes neu auf und wohnt selbst darin. 1587 erhält Mor die Erlaubnis, bei seinem Ansitz einen Fischer mit Fischrecht halten zu dürfen. Im darauffolgenden Jahr wird seine Behausung durch Erzherzog Ferdinand II. zum Ansitz mit dem Namen Getreuenstein erhoben, die Mor dürfen sich danach "von und zu Getreuenstein" nennen.

1648 heiraten in Dietenheim Stefan Hölzl und Anna Christina Mor von Sonnegg und Morberg, wodurch der Ansitz in den Besitz der Familie Hölzl kommt. Stefans Schwester Felizitas heiratet 1652 Hans Kaspar Prack von Asch, das Paar wohnt im Steinerhof in Dietenheim.

Die Hölzl-Prack auf Getreuenstein gehen 1676 in Konkurs, 1694 stirbt Hans Kaspar Prack als Witwer. 1679 geht der Ansitz deshalb an Stefan (III.) von Wenzl zum Stock, Kirchegg und Ragen über, der in Dietenheim auch Kirchegg, das Hintersteinergut und Liegenschaften aus dem Steinergut besitzt.

Ab 1788 gehört der Ansitz Johann Michael von Rogen, Sternbachischem Majoratsverwalter am Mairamhof zu Dietenheim, der um 1771 Maria Anna Josefa von Wenzl zu Kirchegg, Ragen und Getreuenstein geheiratet hat. Im Ansitz lebt am Anfang des 19. Jahrhunderts auch eine Taglöhnerfamilie, 1822 ist noch eine dritte Familie im Haus untergebracht.

1842 werden Franz Xavers Kinder Theresia und Karl von Rogen Besitzer von Getreuenstein, 1861 verkaufen sie den Ansitz an Anna Messner verehelichte Seyer in Dietenheim. 1873 geht der Ansitz durch Kauf an Johann Mair, Niedermair in Dietenheim, über, und zwei Jahre später an Ferdinand Wopfner, gewesenen Gutsbesitzer in Lajen.

Erklärung des Namens | commento sul nome:

Ansitz mit dem häufigen Grundwort -stein für Burgennamen. Bedeutung: Ansitz für adelige Gefolgsleute, Getreue.

Bemerkungen | annotazioni:

Der Ansitz ist denkmalgeschützt (externer Link zum Monumentbrowser der Autonomen Provinz Bozen).

Literatur | bibliografia:

  • Claudia Plaikner, Die Ansitze im Raum Bruneck, Diss. phil., Innsbruck 1994, Band I, S. 244-265.
  • Paul Kofler/Hans Grießmair/Gunther Waibl, Dietenheim. Höfe, Ansitze, Museum, Dietenheim 1981, S. 102f.