Adresse | indirizzo: Gissbachstraße Nr. 17, St. Georgen.
Geschichte | storia:
Der sogenannte Ansitz Mörl leitet seinen Namen von den langjährigen Inhabern, den Edlen Mörl von Pfalzen zu Mühlen und Sichelburg, her. Er besteht aus zwei verschieden alten Bauteilen, wobei die westliche Hälfte wohl der ursprüngliche Bauernhof war und die östliche Hälfte erst im späten 16. Jahrhundert hinzugefügt wurde.
Michael und Georg Mörl wurden 1514 in die Tiroler Adelsmatrikel aufgenommen. Balthasar Mörl von Mühlen und Sichelburg scheint 1585 als Inhaber des Steinergutes (d.h. des Ansitzes Mörl) auf. Sein Sohn Hans Christoph Mörl von Mühlen und Sichelburg war Viertelhauptmann im Puster- und Eisacktal.
Laut mariatheresianischem Kataster gehörten zum Mörlhof die Peterleinshube / Käserhube (Christelrumer), die Feuer- und Futterbehausung (heute beim Zoller), sowie eine Feuerbehausung "beim Flätsch".
Kaspar Ignaz Leopold Mörl von Mühlen und Sichelburg zog nach Niederösterreich, weshalb er das Mörlgut 1805 an Jakob Tinkhauser, Bäck-Wirt zu Gissbach, verkaufte. Nach dessen Konkurs ersteigerten die Eheleute Bartholomäus Tinkhauser und Maria Theresia von Mörl die Steinerhube.
1820 verkaufte Maria Theresia von Mörl Witwe Tinkhauser ihrem Schwiegersohn Johann Mairvongrassstein und ihrer Tochter Maria Tinkhauser alle Realitäten. Maria Josefa Mairvongrassstein heiratete 1851 Anton Piffrader, den Sohn des Diktlbauern in Stegen. Im Ansitz Mörl lebten in dieser Zeit neun bis zehn Familien.
1863 wurden das Mörl-Anwesen, der Wald und zwei Grundstücke öffentlich versteigert und gingen an Andrä Mairvongrassstein über.
Erklärung des Namens | commento sul nome:
Mörl ist eine Koseform von Mohr, der Mohr scheint im Wappen dieser Adeligen auf.
Bemerkungen | annotazioni:
Der Hof ist denkmalgeschützt (externer Link zum Monumentbrowser der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol).
Literatur | bibliografia:
- Michael Mitterhofer (Hg.), St. Georgen an der Ahr im Spiegel seiner Geschichte. Dorfbuch, St. Georgen 1985, 217-220.
- Claudia Plaikner, Die Ansitze im Raum Bruneck, Diss. phil., Innsbruck 1994, Band I, S. 487-505.