Pipenstraße

Pipenstrasse 2

Die Straße wurde mit Gemeinderatsbeschluss Nr. 163 vom 6. November 1966 benannt.

Die Bezeichnung geht zurück auf die Flurnamen "die Große Pipe" und "die Kleine Pipe", die Waldgebiete auf der orographisch rechten Seite des Hirschbrunnbaches bezeichnen.

St. Georgen ist altes Siedlungsgebiet, und die beiden Pipen, die etwa eine halbe Stunde oberhalb des Dorfes liegen, gehören zu den ältesten Siedlungsplätzen des Pustertales. Es sind zwei bewaldete, von der Talsohle aus nur schwer erkennbare Moränenkuppen, von denen die große etwa 85 Meter höher als die kleinere ist. Vielleicht bildeten sie ursprünglich eine einzige größere Kuppe.

Auf den Pipen finden sich Wallburgen aus vorgeschichtlicher Zeit sowie deutliche Siedlungsspuren mit Mauerresten (geschichteten Steinen und Trockenmauern) und Resten eines Steinwalles. Brandschichten, zahlreiche Tonscherben von primitivster Technik und einige andere kleinere Funde weisen auf eine Besiedelung hin, die schon in der frühen Bronzezeit begonnen hat, und lassen sich in die Zeit zwischen 1.800 und 1.500 v. Chr. einordnen. Die Siedlungen auf den beiden Pipen dürften eine Gemeinschaftssiedlung gebildet haben, wobei die eigentlichen Wohn- und Werkstätten der Bewohner wohl am Südhang der Kleinen Pipe lagen, worauf mehrere Funde hinweisen. Die Große Pipe ist bedeutend steiler und höher, hier kann man eine Siedlungsfläche auf der Hügelkuppe feststellen. Archäologen sind der Meinung, dass die Große Pipe wohl schon in der Kupferzeit (2.000 bis 1.800 v. Chr.) besiedelt gewesen sei.

Literatur | bibliografia:

Erläuterungen zum Beschluss Nr. 115/GR/30.03.1967. Michael Mitterhofer (Hg.), St. Georgen an der Ahr im Spiegel seiner Geschichte. Dorfbuch, St. Georgen 1985. Georg Markus Schraffl, Aus der Chronik von St. Georgen, Brixen o.J. Hubert Stemberger, Bruneck und Umgebung (Südtiroler Gebietsführer, Band 7), Bozen 1988.